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Rechtsextremer bekam Job im Bundeskriminalamt

Heute Redaktion
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Ist die Entscheidung noch in die Ära des damaligen FPÖ-Innenministers Herbert Kickl gefallen?
Ist die Entscheidung noch in die Ära des damaligen FPÖ-Innenministers Herbert Kickl gefallen?
Bild: picturedesk.com

Er ist Mitglied der Burschenschaft "Olympia" und Fan der rechtsextremen Hooligan-Gruppe "Unwiderstehlich". Was wusste Ex-Innenminister Herbert Kickl?

Wie der "Kurier" berichtet, nahm der neue Praktikant in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität bei einer Gedenkfeier für den Wehrmachtspiloten und Nazi-Helden Walter Nowotny teil, ein Treffpunkt der rechtsextremen Szene. So nutzten auch die Identitären von Martin Sellner oder Holocaustleugner und Neonazi-Schlüsselfigur Gottfried Küssel die Veranstaltung zur Vernetzung.

Das Foto soll den Praktikanten J. B., der selbst Mitglied der rechtsextrem geltenden Burschenschaft Olympia ist, in Gesellschaft von u.a. Gemeinderat Markus R. zeigen, der aus der FPÖ ausgeschlossen wurde, weil er ein Nazi-Lied geliked hatte. Auch die Internet-Plattformen "FPÖ Fails" und "Stoppt die Rechten" haben bereits einiges an Material über B. zusammengetragen. So soll B. auch Fan der rechtsextremen Hooligan-Gruppe "Unwiderstehlich" sein.

Hat er den Job noch unter Kickl erhalten?

B. und ein weiteres Vorstandsmitglied des Rings Freiheitlicher Studenten wurden laut Kurier-Informationen dem Bundeskriminalamt (BKA) heuer als Praktikanten zugeteilt. Brisant: Im BKA ist die SOKO Ibiza tätig, in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität ermittelt man u.a. bei Betrug, Vermögenssicherung oder Geldwäsche.

Wie die beiden bekennenden Burschenschafter den Job bekamen, wollte man im Innenministerium aus Datenschutzgründen (noch) nicht sagen. Der Kurier geht davon aus, dass die Entscheidung noch in der Ära des damaligen FPÖ-Innenministers Herbert Kickl gefallen ist.

Innenministerium: "Politische Gesinnung spielt keine Rolle"

In einer ersten Stellungnahme des Innenministeriums heißt es nur, dass B. keinen Zutritt zu sensiblen Bereichen gehabt hat. Ihm wurden einzig Tätigkeiten wie "das Auswechseln von Türschildern" überantwortet: "Politische Gesinnungen generell spielen keine Rolle, sofern sie nicht rechtswidrig sind, oder die Arbeit beeinträchtigen. Jedem steht es im Rahmen der sich aus den Gesetzen ergebenden Schranken frei, eine politische Meinung zu haben", erklärt ein Sprecher des Innenressorts dem Kurier.