Wien
Was macht diese Schafherde in einer Photovoltaikanlage?
Wien Energie nutzt die Schafe als RasenMÄHer für die größte Photovoltaikanlage Österreichs. Am Freitag begrüßte Stadtrat Peter Hanke die scheue Herde.
Seit März produziert Wien Energie auf der zwölf Hektar großen Fläche in der Donaustadt Sonnenstrom für 4.900 Haushalte. Die Solarpanele des Schafflerhofs bieten aber auch vielfältige Futterpflanzen und Witterungsschutz für Tiere. Gleichzeitig sorgen die 90 Jura-Schafe als natürliche Rasenmäher dafür, dass die Wiese unter den 25.000 Photovoltaik-Modulen nicht zu hoch wächst.
Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Wiener Stadtwerke, sieht darin die Zukunft: "Die Photovoltaik-Anlage Schafflerhofstraße ist ein Paradebeispiel für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Klimamusterstadt Wien. Wir erzeugen hier nicht nur umweltfreundlich Strom für Tausende Menschen, wir nutzen die wertvolle Fläche gleichzeitig auch für Landwirtschaft und Nutztierhaltung. So gehen wir schonend mit unseren Ressourcen um."
Klima-Stadtrat Jürgen Czernohorszky blickt 20 Jahre nach vorne: "Auf unserem Weg zur Sonnenstadt ist die PV-Anlage am Schafflerhof ein wichtiger Baustein. Bis 2040 werden wir die Stadt CO2-neutral machen, dafür müssen wir die Photovoltaik massiv ausbauen. Allein mit dieser Anlage können bereits 4.900 Haushalte klimafreundlich versorgt werden. Und neben Ökostrom gibt’s hier jetzt auch Öko-Rasenmäher – das passt wunderbar zusammen."
Im unteren Video spricht SPÖ-Stadtrat Peter Hanke über die Innovation und Klima-Stadtrat Czernohorszky füttert todesmutig den Leithammel.
Hier sind die Schafe die Stars
Eine ausgewählte Ansaat-Mischung wurde im Vorhinein ausgesät, damit sich die Tiere gleich wohlfühlen. Wien Energie-CEO Michael Strebl ist erfreut: "Wir sparen uns durch die Beweidung den mechanischen Schnitt und damit die Gefahr von Staubentwicklung, Steinschlag und möglicher Beschädigung von Modulen."
Die Schafe tragen über ihre Wolle Samen und Pollen mit und unterstützen dadurch mit einer natürlichen Verteilung die Artenvielfalt. Der Kot der Schafe fungiert als Bio-Dünger. Wer die Schafherde und die riesige Photovoltaikanlage sehen möchte, kann ab Freitag, den 18. Juni in exklusiven Führungen nach Voranmeldung vorbeikommen.