Coronavirus
Was du jetzt über die Kinder-Impfung wissen musst
"Die Kinder haben ein Recht auf die Impfung", sagt der Leiter es Impfreferats der Ärztekammer, Rudolf Schmitzberger. Was man jetzt wissen muss.
In Österreich wurden bislang rund 85.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht 14,5 Prozent dieser Altersgruppe. Überdurchschnittlich oft wurden dabei Kinder in Wien und in Niederösterreich geimpft (rund 20 Prozent). Die Kinder werden mit dem Biontech-Vakzin geimpft, sie bekommen das Drittel der Dosis für Erwachsene. Bislang wurden "Erwachsenen-Dosen" verdünnt, nun wurden eigens 258.000 "Kinder-Dosen" nach Österreich geliefert.
Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferats der österreichischen Ärztekammer, ist erfreut über die Möglichkeit der Kinder-Impfung. Es sei "wichtig, dass wir nicht auf unsere Kinder vergessen". Seine Kernbotschaft ist, "dass wir in der Pandemie nicht auf die Kinder vergessen, auch sie haben ein Recht auf die Impfung". Die internationalen Erfahrungen seien sehr gut. Alleine in den USA habe man bei über 3,6 Millionen verimpften Dosen gesehen, "dass keine Sicherheitsbedenken vorhanden sind".
"Bin froh, dass Österreich nachgezogen ist"
Die Impf-Reaktionen seien ähnlich wie bei Jugendlichen und Erwachsenen. So könne es zu Kopfschmerzen, leichten Temperaturanstiegen und Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Wichtig sei, dass sich die Kinder nach der Impfung eine Woche körperlich schonen. "Dann kann man sicher sein, dass die Impfung gut vertragen wird", so Schmitzberger.
Die Ärzte würden sich ausreichend Zeit für Fragen der Eltern und Kinder nehmen. "Ich glaube es ist wichtig, dass man Ängste und Sorgen beseitigt", so der Mediziner. Die wenigsten Menschen seien wirkliche Impfgegner. Man habe "hervorragende Entscheidungsträger" in den entsprechenden Kommissionen, verwies er auf die EMA und das Nationale Impfgremium.
Angesprochen auf einen Unterschied zu Deutschland, wo die Impfung in der Altersgruppe ab fünf lediglich für Kinder mit Vorerkrankungen empfohlen ist, sagt Schmitzberger, dass man jeder wissenschaftlichen Fachgesellschaft einen Eigenspielraum geben müsse. Er sei froh, dass Österreich sofort mitgezogen sei. Die Kinder seien leidend, vor allem auch psychisch, weil sie bislang noch nicht geimpft werden konnten. "Sie sind ausgehungert nach sozialen Kontakten und haben gleichzeitig Angst, dass die Eltern und Großeltern sterben". Diese Ängste könne man ihnen nehmen.