Erschreckende neue Studie

Was die Gütesiegel in Supermärkten wirklich wert sind

Vielen österreichischen Konsumenten sind Gütesiegel wichtig. Ein Viertel der bewerteten Gütezeichen sind allerdings nicht vertrauenswürdig.
Bernd Watzka
13.02.2025, 12:32

Mehr als ein Viertel der Gütezeichen in unseren Supermärkten sind "nicht gänzlich vertrauenswürdig", wie eine Greenpeace-Untersuchung der wichtigsten Gütezeichen ergab. Dabei spielen Gütezeichen beim Einkaufen eine wichtige Rolle: Zwei Drittel der heimischen Konsumenten schauen laut Integral-Umfrage auf diese Qualitätszeichen.

Konsumenten befürchten Greenwashing

Zu Recht gibt es Vorbehalte bei den Käufern: 60 Prozent der Befragten sorgen sich, dass durch die Lebensmittelgütezeichen auch Greenwashing betrieben werde. Alarmierend: 40 Prozent derjenigen, die Greenwashing befürchten, achten beim Einkaufen mittlerweile weniger auf Gütezeichen.

„Beim Lebensmitteleinkauf begegnen wir einer Flut an Siegeln, Zeichen und Marken – da verliert man schnell den Überblick, welche Zeichen Nachhaltigkeit garantieren und welche nur leere Versprechen sind.“
Melanie EbnerLandwirtschaftsexpertin

"Transparente Informationen" wichtig

Beim Einkaufen stoße man auf eine "Flut an Siegeln, Zeichen und Marken", da verliere man den Überblick, "welche Zeichen Nachhaltigkeit garantieren und welche nur leere Versprechen" sind. Konsumenten brauchten "transparente Informationen, um nachhaltige Entscheidungen treffen zu können", fordert Melanie Ebner von Greenpeace.

26 Prozent der Siegel nicht vertrauenswürdig

Greenpeace hat daher seinen Gütezeichen-Guide für den Lebensmitteleinkauf überarbeitet und  42 Siegel bewertet. Das Ergebnis ist erschreckend: Mehr als 26 Prozent der untersuchten Siegel sind wenig vertrauenswürdig oder zuverlässig. Einige wie das MSC-Siegel (Fisch) und das RSPO-Siegel (Palmöl) haben sogar negative Auswirkungen auf die Umwelt.

Es gibt aber auch einige vertrauenswürdige Gütezeichen wie "Demeter", "Prüf nach!" oder "Bio Austria". Der Greenpeace-Gütezeichenguide soll nun allen Konsumenten Orientierung beim Lebensmitteleinkauf bieten.

Die Bewertung der Gütesiegel erfolgte nach den Ampel-Farben.
Greenpeace

Richtlinien für Nachhaltigkeits-Versprechen

Eine geplante EU-Richtlinie soll künftig sicherstellen, dass Unternehmen nur noch wissenschaftlich geprüfte Nachhaltigkeitsversprechen machen dürfen. Vage Begriffe wie "nachhaltig" oder "klimafreundlich" sollen dann nur noch erlaubt sein, wenn sie tatsächlich wissenschaftsbasiert sind und transparente Standards eingehalten werden.

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