Tschick-Verbot im Freien
Was das Rauchen mit dem globalen Klimawandel zu tun hat
Die EU-Empfehlung für Rauchverbote im Freien erhitzt die Gemüter. Was man in der Diskussion oft vergisst: Rauchen hat auch Auswirkungen auf das Klima.
Raucher in Lokalen und Restaurants – solche Bilder wirken heute fast fremd, in Innenräumen ist das Rauchen ja längst Geschichte. Was damals für hitzige Diskussionen sorgte, ist zur Gewohnheit geworden. Die meisten Gäste und auch Wirte hierzulande haben sich angepasst.
EU-Empfehlung sorgt für Aufregung
Seit Wochen sorgt nun eine Empfehlung der EU erneut für eine Debatte ums Rauchverbot. Zum Schutz der Gesundheit sollen bekanntlich rauchfreie Zonen auch im Freien eingerichtet werden. Das würde vor allem Spielplätze, Bus- und Bim-Haltestellen, aber auch Gastgärten betreffen.
Rauch will Rauchverbot ausweiten
Obwohl die EU-Empfehlungen zur "rauchfreien Umgebung" für die EU-Staaten nicht bindend sind, sorgt sie auch in Österreich weiterhin für große Aufregung. Gesundheitsminister Johannes Rauch ließ durchblitzen, dass er die verschärften Regelungen umsetzen möchte.
Österreich habe viele der angedachten Maßnahmen schon realisiert, erklärte Rauch. Er sprach sich vor allem klar für ein Rauchverbot auf Kinderspielplätzen in Österreich aus.
Mehrere schädliche Auswirkungen
Negative Auswirkungen des Rauchens auf die Umwelt – und damit aufs Klima – sind vor allem auf vier Ebenen zu beobachten: Bei der Produktion von Tabakprodukten, beim weltweiten Transport, bei der Konsumation von Zigaretten & Co sowie bei der Entsorgung.
Drei schädliche Klima-Auswirkungen des Rauchens
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Produktion und Transport
Der Anbau von Tabak erfordert gigantische Mengen an Wasser, Pestiziden und Düngemitteln, die die Umwelt belasten. Die Zigarettenindustrie trägt jährlich etwa 84 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zur globalen Erwärmung bei. Vor allem die Verarbeitung und der Transport von Tabakprodukten führt zu schädlichen Emissionen. - 2
Zigaretten-Abfall
Zigarettenstummel sind eine der häufigsten Formen von Müll weltweit. Sie enthalten Plastik und giftige Chemikalien, die Böden und Gewässer verschmutzen. 4,5 Billionen einzelne Zigarettenkippen sollen pro Jahr die Umwelt belasten. Die Stummel bestehen aus Celluloseacetat, einem Kunststoff, dessen Abbau bis zu zehn Jahre dauern kann. - 3
Luftverschmutzung
Das Rauchen selbst setzt Schadstoffe und Treibhausgase frei, die zur Luftverschmutzung beitragen. Die Verbrennung von Tabak setzt CO2 frei, dem Hauptverursacher der globalen Erwärmung. Auch Methan, Lachgas, Schwefeldioxid sowie flüchtige organische Verbindungen wie Benzol und Formaldehyd werden beim Tschicken in die Luft geblasen.
Rauchverbot wäre gleichzeitig Klimaschutz
Weitere Rauchverbote könnten also zumindest indirekt zum Klimaschutz beitragen, indem sie die Nachfrage nach Tabakprodukten reduzieren und somit die oben genannten Umweltbelastungen verringern.
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Auf den Punkt gebracht
- Die EU-Empfehlung für Rauchverbote im Freien hat eine hitzige Debatte ausgelöst, wobei oft übersehen wird, dass Rauchen auch das Klima belastet.
- Gesundheitsminister Johannes Rauch unterstützt die verschärften Regelungen, die nicht nur die Gesundheit schützen, sondern auch indirekt zum Klimaschutz beitragen könnten, indem sie die Nachfrage nach Tabakprodukten und die damit verbundenen Umweltbelastungen reduzieren.