Wirtschaft

Was bei Billa jetzt alles neu wird

Vor einem halben Jahr wurde "Merkur" zu "Billa Plus". Rewe-Chef Marcel Haraszti über gelungene Integration, kassenloses Einkaufen und neue Shops. 

Jochen Dobnik
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Rewe-Vorstand <strong>Marcel Haraszti</strong> plant&nbsp;30 bis 35 neue Standorte pro Jahr. 2023 entsteht ein besonderer Markt am Wiener Flughafen.
Rewe-Vorstand Marcel Haraszti plant 30 bis 35 neue Standorte pro Jahr. 2023 entsteht ein besonderer Markt am Wiener Flughafen.
Billa / Harson

Als Anfang des Jahres bekannt wurde, dass "Merkur" in "Billa Plus" umgetauft werden soll, war die Skepsis groß. Doch der Erfolg gibt Marcel Haraszti, Vorstand von Rewe International, recht. Auch im kommenden Jahr will er zwischen 300 und 350 Millionen Euro in den Ausbau der Marke investieren, mehr Drive-in-Shops eröffnen und die Regionalität weiter stärken.

Neues Aushängeschild am Wiener Flughafen

"Wir nehmen uns 30 bis 35 neue Standorte im Jahr vor. Das Hauptaugenmerk wird bei Billa und Flächen von 1.000 bis 1.500 qm liegen. Darüber hinaus wollen wir auch pro Jahr zwei bis drei Billa Plus realisieren, die über 1.500 qm Verkaufsfläche liegen", stellt der 46-Jährige im Branchen-Blatt "Regal" seine Pläne für die kommenden Jahre vor.

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    In der Perfektastrasse in Wien-23 gibt es den bislang einzigen Billa Drive-in. Doch das soll sich bald ändern.
    In der Perfektastrasse in Wien-23 gibt es den bislang einzigen Billa Drive-in. Doch das soll sich bald ändern.
    Billa

    Mit der Integration von Merkur sei er "sehr zufrieden", nun wird weiter expandiert. Konkret stehen bis 2025 ganze 200 Umbauten sowie 100 neue Shops auf Harasztis ausführlicher To-Do-Liste: "Wir werden, und das freut uns besonders, 2023 in der Ankunftshalle des Flughafens Wien-Schwechat einen 'Billa Corso' eröffnen. Das wird ein Aushängeschild, wo wir unser ganzes Know-how ausspielen werden". Darüber hinaus wird auch an neuen Tankstellen-Konzepten gearbeitet.

    Kassierer-loses Einkaufen im Test

    Für Aufsehen sorgte im Oktober ein Pilotprojekt in einer Kölner Rewe-Filiale, welche eine Neuerung an der Kasse eingeführt hat: Es ging um das Kassierer-lose Einkaufen. Computer sehen, welche Waren der Kunde einpackt und buchen anschließend den Einkauf nach dem Verlassen des Marktes von der Kreditkarte des Kunden ab.

    Die Tests mit "Scan &amp; Go" sollen in Österreich ausgeweitet werden.
    Die Tests mit "Scan & Go" sollen in Österreich ausgeweitet werden.
    Billa

    "Das ist wirklich beeindruckend. Das ist doch, was sich der Kunde wünscht", stellt der Rewe-Chef gegenüber "Regal" fest. Doch - noch - ist das Szenario Zukunftsmusik: "Das sind natürlich internationale Tests, von denen wir in Österreich auch profitieren können." Vorerst sollen hierzulande die Tests mit "Scan & Go"-Kassen ausgeweitet werden.

    Weitere Drive-in-Märkte angekündigt

    In der Coronazeit verzeichnete auch das Rewe-Online-Geschäft Zuwächse im zweistelligen Bereich, Lebensmittel-Schnelllieferdienste boomten. In Wien können sich Billa-Kunden ihren Online-Einkauf auch auf dem Weg nach Hause ganz bequem aus dem ersten Drive-In-Markt in der Perfektastraße (Wien-Liesing) abholen. Der Einkauf wird dort direkt zum Auto gebracht. 

    "Mir gefällt die Idee, da werden wir noch mehr Realisierungen, weitere Tests sehen. Auch bei 'Billa Plus' kann ich mir dieses Tool gut vorstellen", kündigt der 46-Jährige weitere Pilotmärkte an. Auch die "Regional Billa Boxen", welche lokalen Produzenten und Lieferanten eine Bühne bietet, sollen ausgebaut werden: "Wir testen, was möglich ist", so Haraszti.

    Die Billa Regional Box in Baldramsdorf (Kärnten).
    Die Billa Regional Box in Baldramsdorf (Kärnten).
    FMT-Pictures - FM