Politik

Was Anschober über den Fall Leonie denkt

Im großen "Krone"-Comeback-Interview mit Rudi Anschober spricht dieser nicht nur über seine Auszeit, sondern auch über den Tod von Leonie (13).

Leo Stempfl
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Anschober ist angesichts der Zahlen "alarmiert".
Anschober ist angesichts der Zahlen "alarmiert".
Picturedesk

Genau zwei Wochen nach der grausamen Tat beschäftigt der Fall Leonie immer noch Politik und Medien. Insbesondere die Debatte um Abschiebungen und Asyl lassen die Wogen hoch gehen. NGOs meinen, es wäre menschenunwürdig, in das Kriegsgebiet Afghanistan abzuschieben. Bundekanzler Kurz hingegen meint sogar: "Es muss mehr, nicht weniger abgeschoben werden."

Dass Schutzsuchende, die wiederholt mit dem Strafrecht in Berührung geraten sind, Konsequenzen befürchten müssen, findet auch der grüne Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober. Er gab nach 87 Tagen Abwesenheit der "Kronen Zeitung" zum ersten Mal ein Interview.

Konsequenzen

Das erste Wort, das Anschober zu dem Fall einfällt, ist "Traurigkeit". Die Tat dürfe von niemandem relativiert werden. Ohne, dass sie etwas dafür kann, musste das 13-jährige Mädchen ihr Leben lassen. "Ich merke aber auch, dass politische Geschäfte mit diesem Fall gemacht werden. Dafür ist jetzt nicht der Moment."

Anschober kämpfte immer dafür, Asylwerber auszubilden statt sie abzuschieben. Das ist auch heute noch so: "Wir brauchen mehr Stellenwert für Integration." Wer bereit dazu ist, dem sollte das im Verfahren auch zugutegehalten werden.

Etwas anders sieht das im aktuellen Fall aus. Auch wenn Anschober ihn nicht im Detail kennt: "Prinzipiell muss jedem Betroffenen klar sein, dass es in einer Gesellschaft wie Österreich Konsequenzen hat, wenn sich jemand wiederholt und nachhaltig gegen die Gesetze stellt."

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