Bedrohliche Umwelt-Einflüsse

Warum Wale und Delfine oft in Massen stranden

Für die Kleinen Schwertwale auf der Insel Tasmanien gibt es keine Hoffnung mehr: Die gestrandeten Säuger müssen getötet werden. Wie kommt dazu?
Bernd Watzka
19.02.2025, 15:00

Nach der Strandung von 157 Kleinen Schwertwalen im australischen Tasmanien haben die Behörden eine traurige Entscheidung zum Wohl der Tiere getroffen: Die etwa 90 noch überlebenden Tiere sollen eingeschläfert werden.

Zuvor waren alle Rettungsversuche fehlgeschlagen, bestätigte Shelley Graham vom Tasmania Parks and Wildlife Service. Die zur Familie der Delfine gehörenden Meeressäuger waren am Dienstagabend an einem abgelegenen Strand im Nordwesten der Insel entdeckt worden.

Helfer ohne Hoffnung

Helfer hatten zuvor vergeblich versucht, einige der Exemplare am Leben zu erhalten – in der Hoffnung, dass sie zurück in tiefere Gewässer gelangen könnten. Wegen der unzugänglichen Lage des Strandes war es aber unmöglich, die nötige Spezialausrüstung rechtzeitig herbeizuschaffen.

Haut der Säuger verbrennt am Strand

Meeressäuger können einige Zeit an Land überleben, leiden dabei aber sehr. Wenn sie stranden, droht ihre Haut unter der Sonneneinstrahlung zu verbrennen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie ersticken, weil ihr eigenes Gewicht die inneren Organe quetscht.

Meist Kombination von Faktoren

Angesichts des Unglücks auf Tasmanien fragen sich viele Menschen: "Wie kommt es überhaupt zu diesen mysteriösen Massenstrandungen?" Es gibt mehrere mögliche Ursachen, meist treten Kombinationen einzelner Faktoren auf. Auch der Klimawandel spielt mit herein.

Mögliche Ursachen von Massenstrandungen

  • Extremwetterlagen: Stürme und andere extreme Wetterbedingungen können die Sicht beeinträchtigen und die Navigation erschweren, so können sich Meeressäuger verirren.
  • Lärmbelastung: Unterwasserlärm durch Schiffe, Offshore-Bauwerke und militärische Aktivitäten kann die Echoortung der Meeressäuger stören und sie orientierungslos machen.
  • Jagdverhalten: Während der Jagd können Meeressäuger in flaches Wasser gelangen, was das Risiko einer Strandung erhöht.
  • Topografie: Einige Küstenregionen haben flache Gewässer oder Gezeitenmuster, die Meeressäuger in die Falle führen können.
  • Magnetfeldstörungen: Störungen im Magnetfeld der Erde, z. B. durch Sonnenstürme oder Unterwasservulkane, können die Orientierung der Meeressäuger beeinträchtigen.
  • Soziales Verhalten: Meeressäuger, die in Gruppen mit einer Matriarchin leben, neigen dazu, sich an verirrte oder kranke Mitglieder zu binden und ebenfalls zu stranden.
  • Giftstoffe und Plastikmüll: Verschmutzung durch Chemikalien und Plastik kann Meeressäuger schwächen oder töten, was zu Strandungen führt.

Kleine Schwertwale werden nun erschossen

Getötet werden die gestrandeten Tiere mit Schusswaffen: "Es ist eine schwierige Situation, aber wenn wir wissen, dass es aus Tierschutzgründen das Beste für das Tier ist, dann machen wir uns an die Arbeit und tun das so schnell und human wie möglich", so Graham.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 19.02.2025, 18:11, 19.02.2025, 15:00
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