Coronavirus

Anschober erklärt, warum Corona jetzt so gefährlich ist

Die neuen Corona-Regeln sollen die Epidemie in den Griff bekommen. Dennoch: "Es gibt Bereiche, wo wir uns große Sorgen machen", so Anschober.

Roman Palman
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Fotomontage: Sozialminister Anschober und die seit 22. Oktober 2020 gültige Corona-Ampel-Karte
Fotomontage: Sozialminister Anschober und die seit 22. Oktober 2020 gültige Corona-Ampel-Karte
picturedesk.com/Alex Halada

Mit Verspätung hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstagabend die Verordnung über die neuen, verschärften Corona-Maßnahmen veröffentlicht. Auf die Österreicher kommen damit einige Neuerungen zu, an die wir uns spätestens ab Sonntag Mitternacht (0.00 Uhr) auch halten müssen. 

Damit versucht die Regierung der Ausbreitung von Sars-CoV-2 in Österreich entgegen zu wirken. Denn die Corona-Zahlen steigen in den vergangenen Tagen rasant an. Erst am gestrigen Donnerstag hatten die Behörden neue Rekordzahlen bei den Neuinfektionen gemeldet. Beinahe jeder zehnte durchgeführte Corona-Test schlägt aktuell positiv an, gleichzeitig müssen auch immer mehr Covid-19-Patienten in Spitälern behandelt werden.

Im Ö1 "Morgenjournal" erklärt Gesundheitsminister Anschober, was das Virus gerade jetzt so gefährlich macht: 

Cluster verbinden sich

"Es gibt Bereiche, wo wir uns große Sorgen machen", so der Grünen-Politiker. Er erklärt, dass in manchen Regionen kleine Cluster ineinander greifen. "Immer dann, wenn sich kleinere Cluster miteinander verbinden, dann kann das sehr fatale Auswirkungen haben, was das Wachstum der Zahlen betrifft." Genau dieses Phänomen beobachte man derzeit in ganz Europa.

Anschober bleibt hoffnungsvoll, dass die neuen Maßnahmen der Bundesregierung in Kombination mit regionalen Verschärfungen – "Stichwort: orange oder rote Gemeinden" – Wirkung zeigen und die Epidemie unter Kontrolle gebracht werden kann: "Ich bin durchaus optimistisch, dass wir eine Chance haben, das Worst-Case-Szenario zu verhindern", so der Gesundheitsminister in Hinblick auf noch schärfere Einscheidungen und auch Teil-Lockdowns, die aktuell in anderen EU-Ländern verhängt wurden.

In Bezirken "nachjustieren"

Gleichzeitig lässt er durchblicken, dass weitere Verschärfungen in Österreich durchaus möglich sind. Allerdings werde man jetzt erst einmal die Wirksamkeit der aktuell neuen Maßnahmen analysieren. Es werde etwa zwei Wochen dauern, bis deren Auswirkungen sich in der Statistik bemerkbar machen. Gleichzeitig müsse laufend kontrolliert werden, ob es weitere Zusatzmaßnahmen brauche.

Trotzdem könnte es bereits vorher auf Bezirks- und Gemeindeebene weitere Maßnahmen geben. Erst am Donnerstag hatte die Corona-Kommission rotes Licht für 21 neue Bezirke ausgegeben. Anschober: "Möglicherweise müssen wir noch in dem einen oder anderen Bezirk, der jetzt ein erhöhtes Risiko hat, nachjustieren." 

"Zu Hause bleiben"

In den Herbstferien sollten die Österreicher "möglichst, wenn es irgendwie geht zu Hause bleiben" und keine größeren Urlaubsreisen tätigen. Auch Halloween-Feiern sollten dieses Mal besser ausgelassen werden. Wer seine verstorbenen Liebsten besuchen möchte, solle auch auf Friedhöfen Gruppenbildungen und nähere Kontakte zu anderen Menschen vermeiden, so die abschließende Empfehlung.

"Wenn mitgemacht wird, wenn wir diese Stimmung wie im Frühling, diesen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, diese Priorität für die Bekämpfung der Pandemie wieder schaffen, dann bin ich zuversichtlich", appelliert der Sozialminister abschließend.

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