Coronavirus

Warnung vor 3. Welle: Wann der nächste Lockdown droht

Aufgrund der hohen Infektionszahlen und der Verbreitung der Mutationen warnen Experten bereits vor einer dritten Pandemiewelle. 

Heute Redaktion
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Handel und Schulen könnten schon bald wieder schließen.
Handel und Schulen könnten schon bald wieder schließen.
Guo Chen Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Trotz Lockdown sind die Corona-Zahlen in Österreich nicht gesunken. Obwohl die Geschäfte, Schulen, Gastronomie und Freizeitbetriebe geschlossen hatten, gab es jeden Tag über 1.000 Neuinfektionen. Die ersten Lockerungsschritte und die Maßnahmen im Bundesland Tirol werden vor allem von deutschen Politikern kritisiert.

Nächster Lockdown schon Ende Februar möglich

Die Verbreitung der Mutationen könnte laut Experten bald eine dritte Pandemiewelle hervorrufen. Erst seit 8. Februar haben Handel, Schulen und körpernahe Dienstleister in Österreich wieder geöffnet. Laut epidemiologischen Prognosemodellen werden diese Betriebe nicht allzu lange offen halten.

Wie der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau Uni Krems, im "ORF Report", erklärte, droht uns bereits der nächste Lockdown. Es sei nur mehr eine Frage der Zeit.

Gartlehner, der ebenfalls Mitglied der Corona-Ampel-Kommission ist, rechnet mit den Schließungen Ende Februar bzw. Mitte März. Die Prognosen stützen sich auf die britische Variante – B.1.1.7, die sich in Österreich immer weiter verbreitet.

"Spiel mit dem Feuer"

"Alle prognostischen epidemiologischen Modelle, die ich aus Österreich kenne, zeigen im Prinzip genau das Gleiche. Sie zeigen in eine Richtung, nämlich einen starken Anstieg des Infektionsgeschehens aufgrund der Lockerungen und aufgrund der britischen Variante", betont der Epidemiologe.

Die Öffnungsschritte bezeichnete Gartlehner als "Spiel mit dem Feuer". Er erwartet im März eine dritte Welle. "Wir haben derzeit trotz Lockdown, der bis vor Kurzem galt, einen Reproduktionswert (R-Wert) von knapp unter 1 – zuletzt war er bei 0,98. Und da war die britische Variante noch weniger verbreitet. Das ist nicht wirklich gut, weil das heißt, eine Person steckt eine weitere an. Die infektiösere Variante kann diesen R-Wert und damit auch die Infektionszahlen jetzt erhöhen", betont der Epidemiologe.

Kältewelle negativ für Pandemiebekämpfung

Auch die derzeitige Kältewelle würde eine Weiterverbreitung begünstigen. "Bei Minusgraden halten sich die Leute überwiegend drinnen auf. Und die Ansteckungen passieren in Innenräumen", sagt Gartlehner.

Die Virusmutationen aus Großbritannien und Südafrika sind weitaus infektiöser als die bisherige Form. Zudem gibt es bei der südafrikanischen Variante die starke Vermutung, dass die bisherigen Impfstoffe weniger wirken.

Dritte Welle schon angekommen

In einigen Ländern habe die dritte Welle bereits begonnen, wie etwa in Portugal. Das Land mit zehn Millionen Einwohnern musste um internationale Hilfe bitten, weil die Kliniken heillos überfüllt waren. Seit Beginn der Pandemie starben in Portugal insgesamt mehr als 13.000 Menschen nach einer Corona-Infektion, fast die Hälfte davon im Jänner. Ursache dafür war wohl die britische Variante, der Lockdown im Jänner kam zu spät.

In Deutschland wurde der Lockdown aufgrund der Ausbreitung der Mutationen verlängert.

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