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Warnung vor Phishing-Nachrichten über Whatsapp
Die Chat-Dienste Whatsapp und Telegram sind bei ihren Nutzern beliebt. Dies zieht aber auch immer wieder Betrüger an.
Über Chat-Apps wie Whatsapp werden immer wieder betrügerische Nachrichten – sogenannte Phishing-Nachrichten – verschickt. Wie eine Auswertung der Cyber-Security-Expertinnen und -Experten von Kaspersky zeigt, wurden allein zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 weltweit 94.559 Links, die über solche Messenger verschickt wurden, gesperrt, weil dahinter betrügerische Absichten stecken. Das sind rund 500 Betrugsfälle pro Tag.
Interessant dabei ist, dass beinahe alle diese Links, genau genommen 89,6 Prozent, über Whatsapp verschickt wurden. 5,6 weitere Prozent entfallen auf Telegram, 4,7 Prozent auf Viper und weniger als 0,1 Prozent auf Googles Messaging-Dienst Hangouts.
Große Nutzerbasis
Dass es insbesondere auf Whatsapp und Telegram vermehrt zu Betrugsversuchen kommt, liegt daran, dass es sich dabei um die beliebtesten und meist genutzten Messaging-Dienste handelt. Laut Mimikama.at verwenden weltweit 2,7 Milliarden Menschen solche Chat-Apps und es wird vorausgesagt, dass sich diese Zahl bis ins Jahr 2023 auf 3,1 Milliarden erhöhen wird. Das wären 40 Prozent der gesamten Weltbevölkerung.
Am stärksten von Phishing-Links betroffen sind Userinnen und User aus Ländern wie Russland, auf die 46 Prozent entfallen, gefolgt von Brasilien mit 15 Prozent und Indien mit 7 Prozent. Deutschland landete mit 3 Prozent aller untersuchten Phishing-Fälle auf dem fünften Platz der Rangliste aller Länder.
Vorsicht bei Tippfehlern
Die Auswertung zeige, dass Messaging-Dienste nach wie vor zu den beliebtesten Tools von Betrügerinnen und Betrügern zählen, schreibt Kaspersky. Die hohe Popularität solcher Apps sei aber nur eine Erklärung dafür. Ein anderer sei etwa, dass Chat-Apps wie Whatsapp es Betrügerinnen und Betrügern einfach machten, ihre schädlichen Links, Softwares oder Websites zu verbreiten. Denn oft würden Links verschickt, bei denen lediglich ein Buchstabe oder ein Tippfehler zeige, dass es sich um einen gefälschten Link handle. Viele Nutzerinnen und Nutzer übersehen dies.
Daher rät das Sicherheitsunternehmen, stets genau auf die Schreibweise von Links zu achten. Stimmt ein Link nicht mit der erwarteten Website überein, sollte man sofort aufmerksam werden. Außerdem verlangen Betrügerinnen und Betrüger oft, dass der geteilte Link sofort mit weiteren Bekannten geteilt werden sollte. Auch hier sollte man Vorsicht walten lassen und wenn Zweifel aufkommen, einen Link lieber nicht mit anderen teilen.
Bei Absender nachfragen
Besondere Vorsicht ist natürlich geboten, wenn solche Links von unbekannten Nummern verschickt werden. Aber auch bekannten Kontakten sollte nicht blind vertraut werden, denn es besteht immer die Möglichkeit, dass deren Accounts einem Hack zum Opfer gefallen sind. Daher macht es Sinn, beim Absender über einen anderen Kanal – beispielsweise eine andere Chat-App, einen Telefonanruf oder per SMS – nachzufragen, ob die verschickte Nachricht tatsächlich aus verlässlicher Quelle stammt.
Aufmerksam werden sollte man insbesondere, wenn bekannte Personen einen plötzlich in einer ungewohnten Sprache – also beispielsweise auf Deutsch anstatt Schweizerdeutsch oder auf Englisch anstatt Deutsch – kontaktieren. Auch wenn Wörter oder Emojis verwendet werden, die für den Absender oder die Absenderin ungewöhnlich sind, sollten die Alarmglocken läuten. In solchen Fällen stecken nicht selten Betrügerinnen oder Betrüger hinter den Nachrichten.