Große Mengen im Umlauf

Warnung vor Fake-Honig in unseren Supermärkten

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schlägt Alarm: Möglicherweise sind große Mengen gefälschter Honig auf dem österreichischen Markt.

André Wilding
Warnung vor Fake-Honig in unseren Supermärkten
In österreichischen Supermärkten könnte gefälschter Honig im Umlauf sein.
Getty Images / Symbolbild

Greenpeace zeigt sich angesichts eines Testergebnisses von Honig aus deutschen Supermärkten alarmiert – die Konsumentenschutz-Sendung "ORF konkret" hat am Montag darüber berichtet. Bei dem von deutschen und europäischen Berufsimker-Verbänden in Auftrag gegebenen Test von Honig aus deutschen Supermärkten waren rund 80 Prozent der Proben gefälscht.

Der Honig war also zum Beispiel mit einem Zuckersirup gestreckt. Da mehrere große Honigimporteure und Honigabfüller sowohl am deutschen als auch am österreichischen Markt tätig sind, ist das Risiko hoch, dass gefälschter Honig auch in österreichischen Supermärkten im Umlauf ist.

Greenpeace fordert von Konsumentenschutz-Minister Johannes Rauch, die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) anzuweisen, umgehend Tests durchzuführen. Ebenso sollten Supermärkte und große Honigabfüller zur raschen Aufklärung beitragen, indem sie bei Produkten in ihren Lagern und Regalen Proben ziehen.

"Skandalöse Testergebnisse"

Sebastian Theissing-Matei, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte: "Wenn sich die skandalösen deutschen Testergebnisse auch für Österreich bewahrheiten, dann sprechen wir von einer der größten Konsumenten-Täuschungen seit vielen Jahren. Wir alle haben vielleicht bereits Honig zuhause, der ohne unser Wissen mit Zuckersirup gepanscht wurde."

Bei dem Test wurde das DNA-Profil von Honig aus deutschen Supermärkten untersucht, wodurch bestimmt werden kann, ob es sich dabei um echten Honig handelt. Diese Art der wissenschaftlichen Analyse ist sehr neu. Die gepanschten Honige könnten daher schon viel länger im Umlauf, aber bis jetzt unentdeckt geblieben sein.

"Dürfen keine Zeit verlieren"

Greenpeace rät Konsumenten in der Zwischenzeit zu Honig von österreichischen Imker zu greifen. Denn da gibt es keine Anzeichen, dass es sich um gefälschte Produkte handeln könnte. Damit sich Konsumenten in Österreich bald wieder darauf verlassen können, dass dort, wo Honig draufsteht, auch wirklich Honig drin ist, sind jetzt Politik, Behörden und Unternehmen gefragt.

"Konsumentenschutz-Minister Rauch, die österreichischen Behörden sowie die Honigabfüller und Supermärkte dürfen jetzt keine Zeit verlieren. Sie müssen rasch klären, ob sich auch hierzulande in den Lagern und Geschäftsregalen gefälschter Honig befindet und dann dafür sorgen, dass alle Fälschungen so schnell wie möglich vom Markt verbannt werden", fordert Theissing-Matei.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Greenpeace warnt vor möglicherweise großen Mengen gefälschten Honigs in österreichischen Supermärkten, nachdem Tests in Deutschland ergaben, dass rund 80 Prozent der Honigproben mit Zuckersirup gestreckt waren.
    • Die Umweltschutzorganisation fordert umgehende Tests durch die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit sowie Maßnahmen von Supermärkten und Honigabfüllern, um die Verbreitung von Fake-Honig zu verhindern.
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