Politik

Warnhinweise auf Bier und Wein – FPÖ wettert gegen EU

Harald Vilimsky, FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament, ist fassungslos: "Brüssel will uns mit Warnhinweisen auf Bier und Wein erziehen!"

Rene Findenig
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Die EU will Alkoholflaschen künftig mit Warnhinweisen versehen.
Die EU will Alkoholflaschen künftig mit Warnhinweisen versehen.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Gehe es nach der EU, dann sollen Europas Bürger ein "korrektes" Leben führen, in dem Eigenverantwortung keine Rolle mehr spielt, kritisiert der FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament Harald Vilimsky. "Dass die EU ernsthaft überlegt, nach dem Muster von Zigarettenpackungen nun auch Warnhinweise auf Wein- oder Bierflaschen anbringen zu lassen, offenbart den schier grenzenlos gewordenen Erziehungs-Autoritarismus Brüssels", so der Politiker per Aussendung am Dienstag.

Vilimsky nimmt mit seiner Kritik auf einen Bericht des Europaparlaments Bezug, der am Mittwoch zur Abstimmung gelangen soll. Konkret fordert der Sonderausschuss zur Krebsbekämpfung des EU-Parlaments als Teil eines breiten Maßnahmenpakets, dass Warnhinweise auf alkoholischen Getränken Pflicht werden sollen. Hintergrund sei, dass Alkohol laut WHO das Krebsrisiko erhöhe und in Europa jeder zehnte Krebsfall bei Männern und drei Prozent bei Frauen auf Alkohol zurückzuführen seien.

"Wir brauchen weder das eine noch das andere"

Mit den Warnhinweisen wollen die EU-Experten erreichen, dass der Alkoholkonsum in der EU bis 2025 um mindestens zehn Prozent zurückgeht. Nicht nur die FPÖ, auch Alkoholhersteller wie Winzer laufen gegen den Plan Sturm und befürchten massive Umsatzeinbußen. Schockbilder und "Tödlich"-Slogans wie bei Zigarettenpackungen soll es allerdings nicht geben, die Maßnahme sieht Gesundheitswarnungen, Nährwerte und Inhaltsstoffe auf der Rückseite der Flaschenetiketten vor. Laut Vilimsky soll das Alkoholkonsum zudem durch höhere Preise und weitere Steuern reduziert werden.

"Natürlich ist der Kampf gegen Krebs – das eigentliche Thema des Berichts – nicht falsch. Aber bei vielem, was aus Brüssel kommt, geht es um zwei Dinge: Einerseits um die zentralistische Kompetenzanmaßung – und die für Gesundheit liegt nun einmal bei den Mitgliedsstaaten. Und andererseits um den immer stärker zu Tage tretenden Willen, die europäischen Bürger zu einem nach Brüsseler Auffassung 'korrekten' Leben zu erziehen, in dem Eigenverantwortung keine Rolle mehr spielt", so Vilimsky. "Wir brauchen weder das eine noch das andere."

"Jeder, der das richtig findet, kann und soll sich selbst darum kümmern"

Vilimsky weist außerdem darauf hin, dass das Rauchen bis 2040 deutlich eingeschränkt werden soll – durch Preis- und Steueranhebungen und rauchfreie Umgebungen in Außenbereichen. Auch der "übermäßige Genuss von Fleisch sowie von Lebensmitteln mit hohem Zucker-, Salz- und Fettgehalt soll angegangen werden", so Vilimsky. Empfohlen werden dagegen "nachhaltig erzeugte Pflanzen und pflanzliche Lebensmittel" und Fettleibigkeit soll aktiv bekämpft werden. "Das ist alles nicht grundfalsch. Aber jeder, der das richtig findet, kann und soll sich selbst darum kümmern", so Vilimsky.

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