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War die Venus einst bewohnbar?
Die Venus als lebensfreundliche Welt mit Meeren und angenehmen Temperaturen? Ein dramatisches Ereignis veränderte ihre Geschichte womöglich.
Eine Wolkendecke aus Schwefelsäure , ein Treibhauseffekt, der für durchschnittliche Temperaturen von 464 Grad Celsius sorgt und eine so dichte Atmosphäre, dass auf der Venusoberfläche ein Druck herrscht, vergleichbar mit jenem in 910 Metern Meerestiefe. Das ist der heutige, lebensfeindliche Status der Venus. Doch das muss nicht immer so gewesen sein.
Vorkommen von flüssigem Wasser möglich
Möglicherweise war sie lange Zeit ein bewohnbarer Planet mit lebensfreundlichen Bedingungen. Genauer gesagt soll sie nach neuesten Berechnungen über drei Milliarden Jahre lang bewohnbar gewesen sein. Erst vor 700 Millionen Jahren soll sich das geändert haben, wie Forscher um Michael Way vom Goddard Institute for Space Studies in New York vergangene Woche beim European Planetary Science Congress in Genf
Bisher wurde angenommen, dass die Venus aufgrund ihrer Nähe zur Sonne kein Wasser tragen könne. Das Wissen um das Vorhandensein von Wasser in flüssiger Form lässt darauf schließen. "Die Venus erhält derzeit etwa doppelt so viel Sonnenstrahlung wie die Erde. All unsere Simulationen haben aber gezeigt, dass sie dennoch für flüssiges Wasser geeignete Temperaturen gehabt haben könnte."
Die dramatische Wende soll durch CO2 hervorgerufen worden sein
Was ist vor 700 Millionen Jahren vorgefallen, dass das Schicksal des Planeten so dramatisch veränderte? Aller Wahrscheinlichkeit nach soll es damals den Forschern zufolge zu einer CO2-Ausgasung gekommen sein.
An fünf Venus-Modellen simulierten sie unter anderem die Sonneneinstrahlung, die damals geherrscht haben muss. In allen Modellen zeigte sich, dass die Temperaturen sich zwischen 20 und 50 Grad befunden haben. Die Venus könnte also heute noch in erdähnlicher Form existieren, hätten sich die Teile des Kohlendioxids nur zu Gesteinen gebunden, wäre es nicht zu einer (möglicherweise vulkanischen) Ausgasung von CO2 und Wasserdampf gekommen, die den Treibhauseffekt schnell und unwiderruflich ins Rollen brachte. "Etwas passierte auf dem Planeten, wodurch gigantische Mengen an Gas in die Atmosphäre gelangten, die nicht wieder im Gestein gebunden werden konnten", sagte Way.