Wien gilt seit Jahren als eine der lebenswertesten Städte der Welt, doch viele Bewohner empfinden das schon lange nicht mehr so. Gewalt und Drogen gehören hier zum Alltag. An vielen Ecken wird gedealt. Immer wieder gibt es Messerstechereien, Schießereien und Morde.
"Heute" hat in Wien-Favoriten und am Praterstern nachgefragt, an welchen Orten sich die Wiener am unwohlsten fühlen.
„Das ist ein Wahnsinn, wenn ich beim Fenster rausschaue!“Joseppa, 73lebt in Wien-Favoriten und hat schon einiges erlebt
>> Im Video: Das sind die schlimmsten Plätze in Wien
Neben dem Westbahnhof oder U-Bahn Stationen in Gürtel-Nähe (wie zum Beispiel die Gumpendorfer Straße), empfinden viele Wiener den 10. Gemeindebezirk (Wien-Favoriten) am unsichersten.
"Eindeutig Favoriten", antwortet Manuela auf die Frage, wo es am schlimmsten ist. Von Brennpunkten am Reumannplatz, Keplerplatz und auf der Favoritenstraße erzählen uns mehrere Menschen.
Joseppa, die in Favoriten lebt, hat hier schon viel erlebt. Abends traut sie sich nicht mehr alleine aus ihrer Wohnung: "Früher bin ich alleine fort gegangen und habe keine Angst gehabt. Aber jetzt… Das ist ein Wahnsinn, wenn ich beim Fenster rausschaue." Die 73-Jährige berichtet von Raufereien bis hin zu Messerstechereien und regelmäßigen Besuchen der Polizei.
Viktoria lebt ebenfalls in der Gegend und wurde schon Zeugin eines Gewalt-Verbrechens: "Ein Mann hat zwei Mädchen mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen, da habe ich Angst bekommen" berichtet sie. "Man kann nicht vorhersagen, wo es unsicher ist oder wer dir eine am Schädl haut."
Horst hingegen fühlt sich in der Hauptstadt relativ sicher: "Ich lebe seit vierzig Jahren hier beim Praterstern. Ich glaube nicht, dass mich wer erschießen oder erstechen will".
