Politik

"Um Gottes Willen":Rosenkranz macht klare Ansage im ORF

Walter Rosenkranz erklärt erstmals genau, unter welchen Umständen er eine Regierung entlassen würde und warum ein Antisemit sein großes Vorbild ist.

Roman Palman
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    Hofburgkandidat Walter Rosenkranz in der ZIB2 zu Gast bei Martin Thür am 26. September 2022.
    Hofburgkandidat Walter Rosenkranz in der ZIB2 zu Gast bei Martin Thür am 26. September 2022.
    Screenshot ORF

    In der ZIB2-Interviewreihe mit den Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl war Montagnacht Walter Rosenkranz (FPÖ) zu Gast. Mit ORF-Star Martin Thür als seinem Gegenüber ging es gleich bei der ersten Frage ans Eingemachte.

    "Ein Amt wie das des Bundespräsidenten kann man von sich aus nicht anstreben. Für mich war die Situation, dass Herbert Kickl mich gefragt hat, mich als Kandidat der FPÖ aufstellen zu lassen, und da gab es kein Zögern für mich." Seine Frau Susanne, selbst FP-Politprofi auf Kommunalebene, sei von der ersten Sekunde an hinter seiner Entscheidung gestanden.

    Er will Freiheitlicher bleiben

    Dabei lieferte Rosenkranz auch gleich ein blaues Bekenntnis hinterher. Im Gegensatz zu Van der Bellen wolle er einfaches Mitglied der Freiheitlichen Partei bleiben und weiter seinen Mitgliedsbeitrag zahlen. Blau im Parteibuch, aber überparteilich im Handeln, erklärt er sein Credo. Seinem ex-grünen Gegner wirft er vor, genau gegenteilig zu agieren.

    Die Thematik einer möglichen Entlassung der Regierung, die sich das Rosenkranz-Team im Wahlkampf auf die Flagge geheftet hatte, führt der Kandidat erstmals en Detail aus, was er sich darunter vorstellt.

    Bedingung für Regierungsrausschmiss

    Er werde nicht "aus Jux und Tollerei" mit einem Stück Papier in die Hofburg einziehen und die Regierung entlassen. Stattdessen wolle er direkte Gespräche suchen und den Karren namens Regierungsparteien samt Kanzler in Fahrt bringen. Sollte er nach diesem öffentlich gehaltenen Dialog und Rücksprache mit Experten – "Ich bin kein Wunderwuzzi. Ich habe nicht in jedem Ressort Fachverstand." – immer noch die Überzeugung haben, dass der/die Minister oder die Regierung unfähig sei, dann müsse er eine Entscheidung treffen.

    Willkür oder Bauchgefühl sollen dabei keine Rolle spielen: "Um Gottes Willen! Das wäre vollkommen falsch", schlägt Rosenkranz bei einer diesbezüglichen Andeutung Martin Thürs die verbalen Hände über dem Kopf zusammen. "Der Wille des Volkes ist auch jetzt beachtet, aber mir kommen so langsam die Zweifel", so der Hofburg-Kandidat. Die Regierung habe den Kontakt zu und das Vertrauen der Bevölkerung verloren.

    Russland-Sanktionen ein "Fehler"

    Die Sanktionen gegen Russland legt der FPÖ-Politiker entschieden ab. Wie lange solle man noch warten. "Die Regierung hat eindeutig einen Fehler gemacht", stellt er klar. Dabei habe man gegen die Neutralitätsprinzipien Österreichs gehandelt. "Ich hätte gerne, dass sich eine österreichische Regierung auf die österreichische Neutralität besinnt."

    Bei Vorbild klammert er Antisemitismus aus

    Rosenkranz erklärtes persönliches Vorbild ist der frühere Reichsratsabgeordneter und Salzburger Vizebürgermeister Julius Sylvester (1854-1944). Dessen überzeugten Antisemitismus klammere er einfach aus, erklärt der VdB-Herausforderer in der ZIB2. Er habe das selbe Gymnasium besucht und dort schon die Plaketten für den Politiker wahrgenommen. Es gebe "so viele Parallelen mit diesem Mann, die mir sehr nahe gehen – außer eben den Antisemitismus."

    Gegen Van der Bellen die Stichwahl zu kommen, wertet Rosenkranz jedenfalls bereits als Erfolg. Er will sich weder an dem Ergebnis seines FPÖ-Vorgängers Norbert Hofer noch des von Barbara Rosenkranz (nicht verwandt) messen.

    Van der Bellen stiehlt Rosenkranz die Show

    Vor dem großen TV-Interview mit Walter Rosenkranz Montagnacht hatte der ORF ein Interview mit dessen Ehefrau Susanne vor dem Volksgarten aufgezeichnet und abgespielt. Doch während die Kameras auf die Kremser FP-Kommunalpolitikerin gerichtet waren, war es ein Detail im Hintergrund, das die Aufmerksamkeit der TV-Zuschauer auf sich zog.

    Niemand geringerer als Alexander Van der Bellen, Bundespräsident und schärfster Gegner ihres Ehemannes, samt First Dog "Juli" crashten nonchalant das Interview und stahlen Susanne Rosenkranz letztlich die Show. Hier weiterlesen >>

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      Susanne Rosenkranz, Ehefrau von Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz, gab dem  dem ORF ein Interview, als plötzlich ...
      Susanne Rosenkranz, Ehefrau von Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz, gab dem dem ORF ein Interview, als plötzlich ...
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