Niederösterreich
Waldhäusl-Sager – weitere FPÖ-Landeschefs auf Distanz
Nach der Salzburger FPÖ-Chefin gehen auch der Tiroler und der oberösterreichische FPÖ-Chef auf Distanz zu Waldhäusls Sager.
Nach der Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek geht nun auch der Tiroler Landesparteichef Markus Abwerzger auf Distanz zum Asyl-Sager von Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Dieser hatte in einer TV-Sendung zu Schülerinnen mit Migrationshintergrund gemeint, dass bei Durchsetzung der FPÖ-Politikvorstellung - und damit ohne sie - "Wien noch Wien" wäre - mehr dazu hier und hier.
"Gut integrierte Bürger sind zu schützen"
Abwerzger betonte am Sonntag gegenüber der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung", es brauche eine differenzierte Debatte. "Die von Waldhäusl angesprochenen Schülerinnen sind unbestritten gut integriert. Gut integrierte Bürger sind zu schützen. Auch vor dem unkontrollierten Zuzug junger Männer mit einem Denkmuster aus dem Mittelalter." Die Schulklasse sei "der falsche Adressat" gewesen.
"Falsche Migrationspolitik" in Wien
Ganz ähnlich formulierte dies auch der oberösterreichische Landeschef Manfred Haimbuchner. "Waldhäusl kritisiert zu Recht, dabei aber die Falschen", meinte er zur "Krone". Was das bedeute? "Die SPÖ hat Wien durch keine oder falsche Migrationspolitik zu einem anderen Wien gemacht und zwar zu keinem besseren. Gymnasiastinnen mit Migrationshintergrund muss man genauso vor dieser SPÖ-Politik beschützen wie gebürtige Österreicher."
Landbauer: "Scheinheilige Diskussion"
Niederösterreichs FP-Landeschef Udo Landbauer verteidigt hingegen Waldhäusl: Es sei eine „äußerst scheinheilige Diskussion, die da geführt wird“, so Landbauer zur "Krone". Niemand könne bestreiten, dass sich eine Parallelgesellschaft entwickelt habe und es im Bereich der Asylwerber ein „Gewaltproblem“ gebe. Er wisse „genau, was er sagen wollte. Und dass er in einer Diskussion in Wien Wien als Beispiel heranzieht, ist ja auch nicht verwunderlich. Das kann doch bitte auch niemand mehr bestreiten, dass Wien nicht mehr das ist, was es vor Jahrzehnten einmal war". Auch dass Waldhäusl wieder Landesrat werden könnte, sei möglich. Man wolle Personalentscheidungen noch nicht verkünden, aber für Landbauer ist klar: "Die linke Jagdgesellschaft sollte sich nicht zu viele Hoffnungen machen, dass sie ihr Ziel erreicht.“