Politik
Wahlkarte gestohlen: Wiener darf nicht wählen
Ein Simmeringer muss bei der diesjährigen Nationalratswahl aussetzen. Er kann sein Kreuz nicht setzen, weil dem Post-Zusteller seine Wahlkarte gestohlen wurde.
Der Mann wollte auf Nummer sicher gehen, wollte von zu Hause aus wählen und hat seine Wahlkarte auch rechtzeitig im September beantragt. Nur kam sie nie an.
Post-Sprecher Michael Homola erklärte gegenüber der APA, dass einem Postler Ende September sein Depotbeutel gestohlen wurde. Darin befanden sich Werbesendungen, einige Briefe und auch die Wahlkarte des Wieners.
Wie sich die Tat genau abspielte ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass dem Zusteller die Briefe in einem unachtsamen Moment entwendet wurden. Der Fall sei bereits zur Anzeige gebracht worden.
Keine Neuausstellung möglich
Der Wiener wandte sich an die Wahlbehörde mit der Bitte, auf eine neue Wahlkarte - vergeblich. Eine Duplikat könne nicht ausgestellt werden. Einzige Ausnahme: Die vorhandene Wahlkarte ist beschädigt. In diesem Fall wird sie ausgetauscht.
Im Wahllokal könne der Simmeringer ebenfalls nicht sein Kreuzerl setzen, da er auch in dem Fall seine Wahlkarte vorzeigen müsste. Dadurch soll vermieden werden, dass jemand seine Stimme zwei Mal abgibt.
"In Zukunft persönlich wählen"
Das Wahlrecht wurde dem Mann nun entzogen. Seine Stimme darf er nicht mehr abgeben. Einziger Trost: Auch die Wahlkarte hat keine Gültigkeit mehr. Somit darf auch der Dieb nicht im Namen des Simmeringers zur Urne gehen oder per Briefwahl wählen.
Der Wiener ist verärgert. Gegenüber dem ORF meinte er: "Ich hätte schon gerne eine Partei gewählt. Jetzt darf ich nicht." In Zukunft möchte er persönlich im Wahllokal seine Stimme abgeben und nicht mehr per Briefwahl. (slo)