Lindbauer soll gerettet werden
Wahlkampf in Linz – SPÖ kündigt Kauf von Wirtshaus an
Wenige Tage vor der Bürgermeisterwahl hat die Linzer SPÖ angekündigt, dass die Stadt einen Kauf des Traditionsgasthauses jetzt prüft.
Die Stadt Linz will das traditionsreiche Gasthauses Lindbauer an der Linken Brückenstraße 2 in Linz-Urfahr kaufen. Das hat die SPÖ-Gemeinderatsfraktion wenige Tage vor der Bürgermeisterwahl am Sonntag in einer Aussendung angekündigt. Vizebürgermeister Didi Prammer (SPÖ) sei "dazu bereit, die Möglichkeit eines Kaufs zu prüfen."
"Das Gasthaus Lindbauer ist ein bedeutender Teil des kulturellen und gastronomischen Erbes von Linz", wird Prammer zitiert. "Die Stadt sieht die Chance, den Bedarf und den Wunsch der Bevölkerung, dieses traditionsreiche Wirtshaus mit klassischer österreichischer Küche wiederzubeleben. Seine einmalige Lage an der Donau, nahe der Neuen Eisenbahnbrücke, bietet großes Potenzial."
Das Gasthaus Lindbauer wurde 1904 von Baumeister Ludwig Berger für den Bauherrn Michael Lindbauer erbaut und war ursprünglich unter dem Namen "Zur Neuen Brücke" bekannt. Mit seinem markanten sezessionistischen Dekor gehört das Gebäude zu den architektonischen Juwelen von Linz. Neben seiner architektonischen Bedeutung war das Gasthaus ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher*innen, geschätzt für seine gutbürgerliche Küche und einladende Atmosphäre.
Im Jahr 2020 wurde das Gasthaus geschlossen. Wiedereröffnungspläne sind mehrfach verschoben worden. "Die Stadt Linz erwägt nun, das Gasthaus zu erwerben. Ziel ist es, nach einer Sanierung eine Verpachtung des Gasthauses zu ermöglichen, um den Betrieb wieder aufzunehmen", so die Aussendung.
Vizebürgermeister Prammer verwies auf andere Projekte wie das Pöstlingbergschlössl und das Gasthaus Keintzel. "Wir möchten sicherstellen, dass das Gasthaus Lindbauer nicht nur erhalten bleibt, sondern auch eine sinnvolle und zukunftsfähige Nutzung erfährt. Dies entspricht dem Wunsch vieler Linzerinnen und Linzer."
"Wertvoller Standort"
Die Stadt Linz will nun die wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen für einen Ankauf und die darauffolgende Sanierung eingehend prüfen.
Parallel dazu sollen Gespräche mit dem derzeitigen Eigentümers aufgenommen werden, um die Möglichkeiten eines fairen Kaufpreises auszuloten.
"Ein wiederbelebtes Gasthaus Lindbauer würde die Linzer Gastronomieszene bereichern, ebenso eine Lücke an einem strategisch wertvollen Standort an der Donau schließen. Wir werden alle Optionen sorgfältig prüfen", so Prammer abschließend.
FPÖ-Raml unterstützt die Pläne
FPÖ-Bürgermeisterkandidat Michael Raml begrüßt die Pläne. "Es ist ein wichtiger Schritt, dass die Stadt dieses Kulturgut nicht Investoren überlässt, sondern selbst die Verantwortung übernimmt. Der Lindbauer ist ein wertvolles Stück Linzer Geschichte, das wieder zum Treffpunkt für Einheimische und Touristen werden soll," erklärt Raml.
Er fordert, diesen Ansatz weiter zu verfolgen. "Der Ankauf solcher Immobilien bietet nicht nur kulturellen, sondern auch sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert für die Linzerinnen und Linzer. Mutige Projekte wie die Tabakfabrik zeigen, wie erfolgreich eine solche Weitsicht sein kann."
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Auf den Punkt gebracht
- Wenige Tage vor der Bürgermeisterwahl hat die Linzer SPÖ angekündigt, dass die Stadt den Kauf des traditionsreichen Gasthauses Lindbauer prüft, um es nach einer Sanierung wieder zu verpachten und den Betrieb aufzunehmen.
- Vizebürgermeister Didi Prammer betont die kulturelle Bedeutung des Gasthauses und die Chance, den Wunsch der Bevölkerung nach einer Wiederbelebung zu erfüllen, während wirtschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen sowie Gespräche mit dem Eigentümer geprüft werden.