Coronavirus
Wackelt Impfpflicht? GECKO-Experte will Verschiebung
Top-Arzt Herwig Kollaritsch berät im GECKO-Krisenstab die Regierung. Öffentlich macht er nun eine mögliche Verschiebung der Impfpflicht zum Thema.
Am 1. Februar 2022 soll die Impfpflicht gegen das Coronavirus in Kraft treten – so zumindest die Pläne der Regierung. Das hat die türkis-grüne Koalition erst am Montag noch bekräftigt. "Die Impfpflicht wird auf jeden Fall kommen und sie wird umsetzbar sein", stellte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) klar.
Doch der geplante Start könnte nun wackeln. Die Chefetage der ELGA GmbH, welche das nationale Impfregister verwaltet, richtete der Regierung öffentlich aus, dass die technische Umsetzung der Impfpflicht mit Februar möglich sei und man dafür "mindestens bis 1. April 2022 benötigen" werde.
Impfpflicht erst Ende Mai?
Auch Impfexperte Herwig Kollaritsch spricht nun von einer möglichen Verschiebung. Bei seinem Auftritt in der ZIB2 Montagnacht brachte der Top-Mediziner, der als GECKO-Mitglied direkt die Regierung berät, ebenfalls einen späteren Start der Impfpflicht ins Spiel.
"Ganz sicher gelten muss die Impfpflicht vor Beginn der nächsten Herbstsaison, einfach deshalb, weil wir sonst wieder die selben Wellen erleben werden", erklärt Kollaritsch. Es reiche aber, wenn die Impfpflicht "spätestens Ende Mai" in Kraft trete. "Bis dahin haben wir etwas mehr Luft."
Vorteile
Der Experte begründet das ganz pragmatisch damit, dass die Impfpflicht selbst ab Februar die aktuelle Omikron-Eskalation nicht mehr beeinflussen könne. Danach helfe der "Saisonbonus" – also niedrigere Infektionszahlen im Sommer – und die nach Durchlauf der Welle zu erwartende Immunität in weiten Bevölkerungsteilen.
Die klaren Vorteile: man könnte die Entwicklung allfälliger neuer Impfstoffe mit in das Gesetz einbeziehen und auch technisch könnten ELGA & Co. bis dahin alles ins Reine bringen.