Coronavirus

Vorfall bei Impfstraße – Impfstoff war "sehr schaumig"

Die FPÖ hat im Gesundheitsressort abgefragt, warum eine Vielzahl der gelieferten Impfdosen nicht verimpft wurde. Die Gründe sind zahlreich.

Jochen Dobnik
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Die Corona-Impfungen in Österreich schreiten weiter voran.
Die Corona-Impfungen in Österreich schreiten weiter voran.
Getty Images/iStockphoto (Symbol)

Die Corona-Impfungen in Österreich schreiten weiter voran. Mit Montag (Stand 23:59 Uhr) haben bereits 5.041.675 Österreicher mindestens eine Dosis erhalten. Insgesamt sind nun mehr als 63 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft. 3.759.825 Menschen sind vollimmunisiert, was einem Anteil von knapp 48 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht.

Dennoch passiert es immer wieder, dass gelieferte Impfdosen nicht verimpft werden, da sie nicht mehr einsetzbar waren, etwa aufgrund fehlerhafter Kühlung, falscher Lagerung oder Transportschäden. Der FPÖ-Landtagsabgeordnete Marco Tiller fragte diesbezüglich im Gesundheitsressort nach, die Antworten überraschen.  

"Impfstoff gelartig, sehr schaumig, viele Bläschen"

"Bei einer derartigen komplexen Organisation der größten Impfaktion seit Menschengedenken [...] passieren trotz höchster Achtsamkeit Missgeschicke, die zu Verlusten von Impfstoffen führen", lässt das Büro der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) ausrichten. Hier einige Beispiele aus der Anfragenbeantwortung, welche "Heute" vorliegt: 

April: Impfstraße Mürzzuschlag: AstraZeneca, 13 Phiolen verworfen, wegen mangelhafter Kühlung – Probleme mit der Stromversorgung in der Halle (Steckdosen laufen über Bewegungsmelder, die aber zum Teil nicht immer funktionieren).
Liezen, 1 Phiole auf den Boden gefallen und zerbrochen.

Mürzzuschlag, Biontech/Pfizer, 15 Phiolen verworfen, wegen mangelhafter Kühlung – Probleme mit der Stromversorgung in der Halle. (Änderung der Stromzufuhr).

Mai: Impfstraße Leoben: Biontech/Pfizer, 1 Phiole verworfen wegen Verunreinigung.
Liezen, Biontech/Pfizer, 1 Phiole zerbrochen; Graz, Biontech/Pfizer, 2 Spritzen auf den Boden gefallen, 1 Spritze verunreinigt.

Gleisdorf, 2 Phiolen verworfen, weil offensichtlich defekt (Konsistenz gelartig, sehr schaumig, viele Bläschen).

Liezen, Biontech/Pfizer, 1 Phiole heruntergefallen.
Liezen, Biontech/Pfizer, 1 Phiole verworfen wegen Verunreinigungen im Impfstoff.
Leoben, Biontech/Pfizer, 1 Phiole gebrochen.

Graz, AstraZeneca, 10 Phiolen verworfen, nach Impfstoffanlieferung wurde eine Packung nicht ordnungsgemäß in den Kühlschrank verbracht.

Juni: Premstätten, Biontech/Pfizer, 300 Phiolen nicht mehr verwendbar, da der Kühlschrank ohne Stromversorgung war. Stromkabel zur Versorgung des Containers, in dem der Kühlschrank versperrt aufbewahrt wird, war irrtümlich an die nicht permanente Stromversorgung des Zeltes angesteckt worden.

Bereits im März sind drei Phiolen des AstraZeneca-Impfstoffs während des laufenden Impfbetriebes aus dem Kühlschrank einer Ordination gestohlen worden. Es wurde eine Anzeige gegen Unbekannt eingebracht.

Außerdem gab es ca. 60 Fälle, wo bereits fertig aufgezogene Spritzen (insbesondere von Biontech/Pfizer) mangels vorhandener impfbaren Personen nicht mehr verimpft werden konnten. Ein Transport von aufgezogenen Spritzen an einen anderen Ort ist nicht möglich, ohne die Wirkung des Impfstoffes zu beeinträchtigen.

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