"Tragische Folgen für Europa"

Vor Nato-Mission – Russland warnt vor Total-Eskalation

Mit dem größten Manöver seit dem Kalten Krieg – "Steadfast Defender" – will die Nato für den Ernstfall üben. Vor diesem warnt nun der Kreml.

Newsdesk Heute
Vor Nato-Mission – Russland warnt vor Total-Eskalation
In Russland blickt man gespannt auf die größte Nato-Mission seit dem Kalten Krieg. 
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Die Nato will endlich ihre Klauen zeigen. Die "Steadfast Defender"-Mission (zu Deutsch: "Standhafter Verteidiger") ist das größte Nato-Manöver seit 1988. Für dieses Großmanöver sollen rund 90.000 Soldaten mobilisiert werden, wie "Heute" berichtete.

Russland-Angriff wird simuliert

Szenario der Übung ist ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in der Ukraine werden die 31 Nato-Staaten sowie baldiges Mitglied Schweden ihre "Fähigkeit unter Beweis stellen, den euro-atlantischen Raum durch die transatlantische Verlegung von Streitkräften aus Nordamerika zu verstärken", erklärte der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, US-General Christopher Cavoli. Man wolle zudem "Einheit, Stärke und Entschlossenheit demonstrieren".

Russland: Nato-Pläne "provokativ"

Die Pläne der Nato, die Militärübung an der Ostflanke, also unweit der russischen Grenze abzuhalten, seien "provokativ, erhöhen das Risiko militärischer Zwischenfälle und könnten tragische Folgen für Europa haben", warnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Die Übung erhöhe das Risiko militärischer Zwischenfälle. Welche Folgen sie meinte, konkretisierte sie nicht. Die Militärübung sei eine bewusste Provokation, behauptete sie, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warnte vor "tragischen Folgen für Europa".
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warnte vor "tragischen Folgen für Europa".
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Gleichzeitig betonte die Diplomatin, dass der Kreml keine Pläne habe, Nato-Staaten anzugreifen. Sie warf dem Bündnis einmal mehr vor, seine Agenda zur "Eindämmung Russlands" zu rechtfertigen und die Öffentlichkeit "irgendwie ablenken" zu wollen. 

Wiener Institut: Kreml-Kriegswirtschaft überhitzt

Indes prognostizierte das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW), dass die vom Rüstungsboom befeuerte russische Wirtschaft ihr rasantes Wachstum nicht mehr fortsetzen könne. "Mittlerweile operiert sie an der Kapazitätsgrenze und zeigt zunehmende Überhitzungserscheinungen. Laut der auf Osteuropa spezialisierten Denkfabrik expandierte die Volkswirtschaft am Kreml vergangenes Jahr um 3,5 Prozent. Wegen der hohen Inflation und der auf 16 Prozent angehobenen Leitzinsen erwartet das WIIW dieses Jahr nur ein Wachstum von 1,5 Prozent.

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