Ukraine-Krieg
Schock-Aussage: "Russland wird Nato-Staat angreifen"
Nach den russischen Raketenangriffen auf mehrere ukrainische Städte ist die Zahl der Todesopfer gestiegen. Nun spricht ein Minister ein Machtwort.
Die Zahl könne noch weiter zunehmen, erklärte Präsident Wolodimir Selenski am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft im Onlinedienst Telegram. 130 Menschen wurden demnach verletzt. Das ukrainische Militär hatte zuvor von mindestens acht Toten und fast 80 Verletzten gesprochen.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagt im Interview mit der "Bild", dass der Angriff deutlich aufzeigt, dass die Ukraine noch mehr Flugabwehr-Systeme braucht. Laut seinen Aussagen fehle es auch an Artilleriemunition. "Die unzureichende Menge an Artilleriemunition war von Anfang an ein Problem", so Kuleba.
Russland sei in Sachen Artilleriemunition der Ukraine deutlich überlegen. Auch weil die russische Armee Vorräte aus Nordkorea bekomme. Es sei der beste Weg, der Ukraine alles zur Verfügung zu stellen, was das Land benötige, um Russland zu besiegen und die ukrainischen Gebiete zu befreien. Dann sagt Kuleba auf die hypothetische Frage eines Bild-Journalisten, ob Putin einen Angriff auf Deutschland plane: "Russland wird einen Nato-Staat angreifen. Wenn sich Russland in der Ukraine durchsetzt wird sich der nächste Schritt gegen die Nato richten."
Türkei stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu
Nach anderthalb Jahren politischem Tauziehen hat das türkische Parlament unterdessen der Aufnahme Schwedens in die Nato zugestimmt. 287 Parlamentarier stimmten am Dienstagabend in Ankara dafür, 55 dagegen, vier Abgeordnete enthielten sich. Nun muss Präsident Recep Tayyip Erdogan das sogenannte Beitrittsprotokoll noch unterschreiben, was als so gut wie sicher gilt. Ob er die türkische Ratifizierung zeitnah abschließt, bleibt aber abzuwarten.
Nach Erdogans Unterschrift wird der Beschluss im Amtsblatt veröffentlicht. Auch das Nato-Land Ungarn muss der Aufnahme Schwedens noch offiziell zustimmen. Alle anderen 29 Alliierten haben dies bereits getan. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Schweden im Mai 2022 gemeinsam mit Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland wurde Anfang April vergangenen Jahres als 31. Mitglied im Bündnis willkommen geheißen.