Wintersport
Vor Mayer-Rücktritt schockte Knauß schon Tochter
ÖSV-Star Matthias Mayer beendete völlig überraschend seine Karriere. Für ORF-Experte Hans Knauß nicht die einzige Rücktritts-Nachricht an diesem Tag.
ORF-Experte Hans Knauß erlebte den Rücktritt von Matthias Mayer am 28. Dezember aus nächster Nähe mit. Er beobachtete den dreifachen Olympiasieger schon bei der Besichtigung für den anstehenden Super-G von Bormio. Und traute seinen Augen nicht, wie er im "Heute"-Talk schildert: "Mir war schnell klar, dass es kein Schmäh ist im Zielraum. Er war so früh oben bei der Besichtigung. Ich habe zu meinen Kollegen Puchner und Büchel im Schmäh gesagt: ,Schauts der Mothl schaut schon 20 Minuten runter ins Tal, was hat der heute vor'?"
Knauß: "Im Nachhinein ist mir klar, warum er da oben so lange gestanden ist: Ich glaube, dass er ernsthaft über alles noch einmal nachgedacht hat. Und dann ist er cool runtergerutscht, sagt im Zielraum Servus. Genauso habe ich mir sein Austreten aus dem Weltcup vorgestellt. Eine eingeschobene Pressekonferenz in Kitzbühel hätte nicht zu ihm gepasst."
Sein Bauchgefühl sollte ihn nicht täuschen. Mayer beendete unmittelbar danach im Live-Interview mit dem ORF völlig überraschend seine Karriere. Mit sofortiger Wirkung. Mitten während der Saison und rund einen Monat vor der Ski-WM. Ein Ski-Aus gab es an diesem Tag allerdings auch in der Familie Knauß.
Knauß-Tochter wie Mayer
"Heute" verrät der Steirer nun, dass seine Tochter unmittelbar davor wie Mayer ihre Skier an den Nagel hängte. Die 19-Jährige galt als vielversprechendes ÖSV-Talent. Wie Mayer zog aber auch sie am 28. Dezember des Vorjahres einen Schlussstrich.
Knauß senior erklärt: "Sie hat am selben Tag wie Mothl Mayer ihre Karriere beendet. Sie hatte nach einem Sturz nicht mehr die Kaltschnäuzigkeit und den letzten Willen. Sie glaubte nicht mehr daran, dass sie richtig gut werden kann. Mittelmäßig wollte sie nicht sein."
Wie es dem Ex-Spitzenläufer mit der Entscheidung der Tochter geht? "Als Vater bin ich fast ein bisschen erleichtert, weil es ein wahnsinnig gefährlicher Sport ist. Andersrum war jeder Trainingstag mit ihr eine wunderschöne Zeit. Das Schöne zu sehen war, dass sie ein Ziel im Leben hat. Das hat sie gelernt. Sie hat neue Ziele gefunden."
Knauß weiter: "Ich war nie der scharfe Vater, der angedruckt hat. Ich habe es ihr ermöglicht, aber immer geschaut, dass sie jede Entscheidung selbst trifft. Das hat sie gemacht." Wie es der Zufall wollte, zeitgleich mit Top-Star Mayer.