Niederösterreich
VOR kündigt Vertrag! Bus-Chaos im Süden Wiens droht
VOR kündigte außerordentlich den Vertrag mit Zuklin, somit ist am 24. Oktober der letzte Fahrtag. Mit Kursausfällen ist laut Sabine Zuklin zu rechnen.
Beinhart geht es derzeit in der Busbranche zu, der Familienbetrieb Zuklin kämpft mit massiven Personalproblemen - mehr dazu hier. Jetzt hat VOR außerordentlich den Vertrag mit 26. Oktober mit Zuklin gekündigt.
Zehn Buslinien betroffen
Zuklin kündigte per Aushang jetzt an, dass mit 24. Oktober der Betrieb auf einigen Linien eingestellt werden wird bzw. muss. Betroffen sind laut VOR zehn Linien (Perchtoldsdorf, Breitenfurt, Laab im Walde, Kaltenleutgeben, Wienerwald, Brunn, Maria Enzersdorf, Kalksburg, Teile Mödlings).
"Nur generell zur Einordnung der ganzen Causa samt Problematik: Zehn von 900 Linien sind betroffen", stellt VOR-Sprecher Georg Humer am Freitag klar.
"Busse kamen zu früh, zu spät oder gar nicht", VOR-Sprecher Georg Humer über die Vertragsaufkündigung
Seit 13. August gäbe es laut VOR immer wieder Probleme mit Zuklin. Rückblick: Mit 13.8. hat der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) im Wiener Südraum das neue Bus-Konzept im Rahmen einer Ausschreibung umgesetzt, relativ rasch kam es laut VOR zu einer Häufung von Beschwerden: Busse kamen zu spät, zu früh oder gar nicht. "Es waren teils massive Probleme, es gab Fahrer, die verstanden kein Wort und fuhren falsche Routen und für unsere Kunden und Fahrgäste ist das nicht tragbar", so Humer.
Jetzt arbeitet VOR mit Hochdruck an einem Nachfolgeverkehr mit 26. Oktober und vor allem an einem Notkonzept für 25. Oktober. Denn Zuklin stellt auf jenen Linien mit 24.10. den Betrieb ein, der 25. Oktober ist jedoch ein Schultag. "Aus unserer Sicht wäre Zuklin verpflichtet, am 25. Oktober noch zu fahren. Aber auch das werden wir im Sinne der Schüler lösen, wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für Dienstag, 25. Oktober", so Humer.
Das sagt Zuklin
Bus-Chefin Sabine Zuklin per Mail an "Heute": "Ich möchte mich in aller Form entschuldigen für das Chaos und die Kursausfälle im August und die schleppende Stabilisierung des Verkehrs im September/Oktober 2022. Aus meiner Sicht stabilisierte sich der öffentliche Verkehr in den letzten Wochen, die Beschwerden gingen zurück, die insgesamt 20 neuen Fahrer sind immer sicherer in der Arbeit geworden. Die dann erfolgte, außerordentliche Kündigung hat uns in der aktuellen Situation der Stabilisierung überrascht. Auf Grund der massiven Abwerbeaktivitäten des Mitbewerbs können wir den Betrieb in den nächsten Tagen wieder nicht stabil halten, es wird zu Kursausfällen kommen. Wir ersuchen um Verständnis, die aktuelle Situation ist von uns weder gewollt noch direkt beeinflussbar."
Am heutigen Freitag fand auch eine Demonstration in St. Pölten statt - knapp 20 Buslenker nahmen daran teil. Die Lenker und Chefin Zuklin wollten auf "die Dinge, die nicht passen", aufmerksam machen.
Übrigens: Die Zuklin der anderen Linien (z.B. Klosterneuburg, St. Pölten) bleiben davon unbetroffen.