Wintersport

Vonn bezwang bei Nacht die Streif: "Das war für Mama"

Sensations-Comeback von Lindsey Vonn! Die Amerikanerin fuhr vier Jahre nach ihrem Rücktritt die Streif hinunter - bei Flutlicht!

Erich Elsigan
Lindsey Vonn rast über die Streif.
Lindsey Vonn rast über die Streif.
Joerg Mitter / Limex Images

"Lindsey Vonn will die Streif bezwingen." Der ehemalige Kitz-Champion Daron Rahlves verriet bereits vor einer Woche im "Heute"-Interview, dass die ehemalige Speed-Queen Spezielles geplant hat.

Die 38-Jährige ließ Taten folgen. Vonn schnallte tatsächlich die Abfahrts-Latten an, raste bei Flutlicht in Etappen die Streif hinunter – eine Weltpremiere.

"Die einmalige Chance zu bekommen, mir meinen großen Traum zu erfüllen, ist nach der Olympia-Goldmedaille eines meiner Highlights als Skirennfahrerin", war die Ex-Athletin vom Erlebnis in der "Gamsstadt" überwältigt.

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    Lindsey Vonn rast in der Nacht die Streif herunter.
    Lindsey Vonn rast in der Nacht die Streif herunter.
    Red Bull Content Pool

    Die Aktion fand am späten Abend statt. "Ich wusste, dass das Risiko nochmals größer wird, wenn ich die Streif in der Nacht bezwingen will. Wir haben die Schlüsselstellen gut ausgeleuchtet und ich hatte mit Hahnenkamm-Sieger Daron Rahlves einen perfekten Coach, der mir wichtige Tipps gab", erzählt Vonn. "Das Skifahren bei Nacht bringt mich zu meinen Wurzeln zurück. Ich habe in der Jugendzeit in Minnesota jeden Abend nach der Schule nachts trainiert und so schließt sich für mich der Kreis."

    Vonn hat sich auf das Spektakel - sogar zwei Vorläufer waren dabei - rund fünf Wochen lang intensiv vorbereitet. "Ich kam in Miami-Form her, nicht unbedingt in Streif-Form", beschreibt Vonn. "Die größte Überwindung war für mich der Start, als ich zum ersten Mal im Starthaus gestanden bin. Es ist so steil, man baut so extrem schnell Speed auf. Es war rundherum dunkel und ich konnte nur bis zur Mausefalle sehen und ich hatte das Gefühl, als ob ich über den Rand der Welt hinweg springen würde. Ich glaube, ich war noch nie in meinem Leben so nervös vor einem Start, es war mental eine meiner größten Challenges."

    Den von Sponsor Red Bull ermöglichten Lauf widmete Vonn ihrer vor wenigen Monaten verstorbenen Mutter. "Auf diesen Moment werde ich mein Leben lang stolz sein, den kann mir niemand mehr nehmen. Ich habe diese Fahrt auch für meine Mutter gemacht. Sie hat immer an mich geglaubt, manchmal sogar mehr als ich es selbst tat. Ich wusste, dass sie mir zugeschaut hat und als Schutzengel mit dabei war, um mir zu helfen, mir diesen Traum zu erfüllen."