Wirtschaft
"Höhle der Löwen"-Start-Up geht mit Socken pleite
2015 investierte Frank Thelen in der TV-Show "Die Höhle der Löwen" 180.000 Euro in das Mode-Start-Up "Von Floerke" - jetzt ist das Unternehmen pleite.
Vom Vorzeige-Start-Up zum Insolvenzfall: Gerüchte über massive Finanzprobleme des Modelabels "Von Floerke" gab es ja schon länger. Dabei fing 2015 noch alles so erfolgreich an. Gründer und Geschäftsführer des Start-ups David Schirrmacher konnte sich in der VOX-Sendung "Die Höhle der Löwen" die Unterstützung von Frank Thelen (43) sichern. Dieser investierte 180.000 Euro für 17,5 Prozent der Firmenanteile.
Lange Zeit begeisterte das Unternehmen mit dem Verkauf von hochwertigen Hemden, Socken und Krawatten seine Kunden und Investoren. So konnte Mytaxi-Gründer Niclaus Mewes als Mitstreiter gewonnen werden. Über die Crowd-Investing-Plattform Kapilendo nahm das Bonner Start-up darüber hinaus 2017 mit Unterstützung Thelens zusätzliche 1,2 Millionen Euro ein. Die Umsatzerlöse wuchsen rapide.
Pleiten, Pech und Pannen
Doch dann baute der als eigenwillig geltende Schirrmacher ohne Absprache mit seinen Partnern plötzlich einen neuen Geschäftszweig, einen Billig-Spirituosen- und Kaviarvertrieb, auf - und verhob sich damit gewaltig. Was danach folgte, war ein kostspieliger Mix aus Pleiten, Pech und Pannen. Geld können bei diesem Start-Up mittlerweile wohl nur noch die Anwälte verdienen.
Auch Frank Thelen ist es inzwischen zu viel geworden, das Gründer-Investoren-Verhältnis kippte in einen handfesten Streit: Zuerst lässt Thelen Schirrmacher eine einstweilige Verfügung zustellen, er möge den Namen des "Löwen" nicht weiter für Marketingzwecke missbrauchen. Daraufhin hetzt Schirrmacher im Netz gegen Thelen und startet eine Petition, die Thelen als Investor rausdrücken soll.
"Gezwungen Insolvenz anzumelden"
Jetzt scheint das letzte Kapitel des so vielversprechend gestarteten Start-Ups "Von Floerke" begonnen zu haben. Schirrmacher schreibt am Freitag auf seiner Facebook-Seite: "Trotz intensiver Verhandlungen mit den Gläubigern der Schirrmacher Moden GmbH und einer Zustimmungsbereitschaft von über 90 % zum bestehenden Sanierungsplan konnten sich im Ergebnis leider nicht alle Partner zur Zustimmung entschließen. (...) Somit sind wir gezwungen am heutigen Tag Insolvenz anzumelden."