Zehntausende Tote

Vom Kreml verschwiegen: So schlimm sind Russen-Verluste

Wladimir Putins Invasion der Ukraine bezahlen auch die Bürger Russlands mit einem hohen Blutzoll. Fast 45.000 Tote sollen es Minimum schon sein.

Roman Palman
Vom Kreml verschwiegen: So schlimm sind Russen-Verluste
Soldaten der russischen Pazifikflotte an der Front in der Ukraine, 16. Februar 2024.
IMAGO/Russisches Verteidigungsministerium/ITAR-TASS

44.654 Getötete alleine auf russischer Seite – diese neue Horror-Zahl veröffentlichten der russische Ableger der BBC und Mediazona nach einer gemeinsamen Recherche mit einem Team von Freiwilligen. Es sei gelungen, "die Namen von 44.654 russischen Soldaten zu ermitteln, die seit Februar 2022 im Krieg in der Ukraine gefallen sind".

In Wahrheit dürften aber schon weitaus mehr Soldaten um Leben gekommen, denn in dieser Ziffer sind nur all jene enthalten, deren Tod auch tatsächlich aus "öffentlich zugänglichen Daten" – hauptsächlich Nachrufen – erfasst werden konnte. Wurde von Angehörigen oder Gemeinden nichts dergleichen veröffentlicht, scheint ein Gefallener auch nicht in dieser Zählung auf.

Zwei Drittel der bekannten Gefallenen hätten dem Bericht zufolge vor der Invasion keinerlei Verbindung zur russischen Armee gehabt, sind also Freiwillige, Mobilisierte, Häftlinge, Rekruten oder Söldner.

Wie viele Bürger Russlands wirklich in den bald zwei Jahren erbitterter Kampfhandlungen schon getötet wurden, ist unklar. Das russische Verteidigungsministerium schweigt sich – ebenso wie das ukrainische – zur Zahl der eigenen Gefallenen aus. Es dürften aber bereits deutlich mehr als die öffentlich bekannten knapp 45.000 sein.

Tausende Tote alleine in Awdijiwka?

Die Einnahme der ostukrainischen Stadt Awdijiwka nach viermonatiger intensiver Offensiven ist der jüngste Sieg, den die russische Propaganda für sich ausschlachtet. Doch auch hier dürften Unmengen an Blut geflossen sein.

Von Russen erobert: So zerstört ist Awdijiwka (20.02.2024)

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    Die ukrainische Armee musste nach vier Monaten verlustreichen Kampfes die Verteidigung von Awdijiwka aufgeben. 
    Die ukrainische Armee musste nach vier Monaten verlustreichen Kampfes die Verteidigung von Awdijiwka aufgeben.
    IMAGO/ITAR-TASS

    Die Betreiber eines russischen Telegram-Kanals für Gefallene und Vermisste im Ukraine-Krieg zeigte sich in einem Beitrag geschockt, vom Ausmaß der Folgen. "Unser Kanal hat sich nie zur Zahl der Todesfälle bei einem bestimmten Einsatz geäußert. Aber was jetzt in Awdijiwka passiert, übersteigt unser Verständnis", schrieben sie am Abend des 16. Februar, dem Tag des entscheidenden Russen-Vorstoßes. Alleine in den 24 Stunden davor sollen demnach "mehr als 1.300 russische Soldaten" getötet worden sein.

    Video: Putin spottet über ukrainischen Abzug aus Awdijiwka

    Der russische Kanalbetreiber zeigte sich fassungslos: "Die vielen Nachrichten von Angehörigen in den letzten Tagen lassen mich erschauern... Wir wissen nicht, was wir ihnen antworten sollen... Keine Worte..."

    In einer Zusammenfassung der Wochenereignisse, veröffentlicht am 18. Februar, fand sich noch eine weitere Notiz zu den enormen Verlusten in Awdijiwka: "Von den 4.000 Menschen einer der Brigaden der russischen Streitkräfte in dieser Richtung blieben nur 30 Prozent übrig." Mehr dazu hier:

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