Österreich

Volleyballer enttäuscht: Kein Baggern auf der Insel

Heute Redaktion
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Aufregung auf der Donauinsel: Drei Beachvolleyballplätze wurden wegen der Volleyball-WM geschliffen – und bleiben vorerst zu. Die Zukunft ist ungewiss.

"Block" für die Volleyballspieler auf der Donauinsel. "Zu Beginn der Saison wollten wir zu unseren drei Beachvolleyballstammplätzen bei der U6-Brücke – und sie waren weg", sagt Hobby-Spieler Daniel – noch immer enttäuscht. Ein Grund: Die Beachvolleyball-WM Ende Juli. Dafür wurden die Plätze bereits geschliffen, hier kommen Trainingsplätze für die WM hin.

Beachvolleyballplätze: Zukunft unklar

Doch: Auch danach ist ungewiss, ob die Stadt dort wieder Plätze aufbaut. "Es gab nie Stress. Jeder konnte hier spielen", erzählt Daniel, der mit seinen Freunden seit Jahren herkommt. Das Besondere: Die öffentlichen Plätze waren seit Jahrzehnten gratis für die Spieler. "Dass ein grundsätzlich erfreuliches Großereignis wie die Beachvolleyball WM 2017 dazu verwendet werden könnte, dass die Plätze dauerhaft verschwinden, fände ich kurzsichtig", sagt Daniel (29). Und: "Die Beachvolleyballplätze dort waren ein Paradebeispiel für gelungene Integration."

Beachvolleyball-WM als Gefahr für Beachvolleyball-Plätze?

Neos-Sportsprecher Markus Ornig ist verärgert: "Es kann nicht sein, dass es Wien im Rahmen der Beachvolleyball-WM weniger Plätze für Hobbysportler gibt und auch danach Plätze fehlen werden. Wir werden im nächsten Gemeinderat deshalb einen Antrag einbringen der sicherstellt, dass es nach der WM wieder Plätze auf der Donauinsel für Hobbysportler geben wird." Ornig hofft auf eine Lösung: "Die Stadt redet sich raus, dass die Beachvolleyballplätze nicht mehr unbetreut aufgebaut werden sollen, aber gleich daneben gibt es einen Trampolinpark, dessen Betreiberin sicher die Betreuung mitübernehmen würde, man muss es nur wollen, Rot-Grün will es aber offensichtlich nicht."

Stadt: Im Herbst soll neuer Plan stehen

Die Plätze seien bereits jetzt gesperrt, weil dort "Rock in Vienna", Donauinselfest – und dann die Beachvolleyball-WM stattfinden, erklärt MA45-Leiter Gerald Loew. Die morschen Holztribünen mussten geschliffen werden. Und: "Es gibt immer wieder Vandalismus und Scherben im Sand." Seit einigen Jahren gab es daher auch keine Netze mehr auf den Plätzen. "Sie wurden oft zerschnitten", sagt Loew. Daher mussten die Hobby-Sportler ihre Netze selbst mitnehmen.

Das Problem: Die Plätze waren unbetreut. Verletzt sich jemand – etwa durch Glasscherben –, haftet die Stadt. Außerdem müsse man die Wirtschaftlichkeit bedenken. Der Standort sei – auch wegen der notwendigen Sperre fürs Events – nicht optimal. Ein neuer Platz würde rund 35.000 € kosten, rechnet Loew vor. Bis zum Herbst soll ein Plan für die Insel stehen. Der Wunsch wäre, "etwas zu haben, was einen Mindestanspruch an Qualität erfüllt", erklärt Loew. Alles ist möglich. "Am besten wäre ein betreuter Platz", sagt Loew.

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