Österreich

"Volle Wahnsinn": Bollwerk-Chef sperrt alle Lokale zu

Während die Politik noch über einen möglichen "Nacht-Lockdown" berät, prescht "Disco-König" Martin Fritz in der Steiermark und in Kärnten voran.

Jochen Dobnik
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Bollwerk, Tollhaus, Mausefalle &amp; Co: <strong>Martin Fritz</strong> sperrt alle seine Lokale in Kärnten und der Steiermark zu.
Bollwerk, Tollhaus, Mausefalle & Co: Martin Fritz sperrt alle seine Lokale in Kärnten und der Steiermark zu.
Facebook / Martin Fritz

Bundesregierung und Landeshauptleute treffen sich am kommenden Freitag in einem Hotel am Achensee (T), um über weitere Schritte in der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu beraten. Es geht um nächtliche Ausgangssperren für Geimpfte, auch über einen generellen Lockdown wird beraten. Der oststeirische "Disko-König" Martin Fritz prescht der Politik bereits heute ein paar Schritte voraus - und sperrt alle seine Lokale in Kärnten und der Steiermark zu.

"Wir wissen auch nicht, wie es weitergeht"

"Mit den aktuellen Maßnahmen ist ein weiteres Betreiben weder sinnvoll noch verantwortungsvoll. Mir tut es sehr, sehr von Herzen leid für meine Mitarbeiter. Wir wissen auch nicht, wie es weitergeht. Wir haben keine Planbarkeit und das ist schwierig", erklärt Fritz in einer emotionalen Videobotschaft, die er auf Facebook teilt. 

Von den Schließungen betroffen sind das Bollwerk Niklasdorf, das Bollwerk Klagenfurt, das Tollhaus, das Kokomo und Last Exit in Weiz, das Heart und die "Mausefalle" in Graz. Selbst die Buschenschank Marienhof in der Nähe des Tierparks Herberstein wird vorerst nicht mehr aufgesperrt. Dennoch sollen sich die rund 150 Mitarbeiter keine Sorgen machen: "Wir kündigen niemanden", so Fritz.

Kritik an der Bundesregierung

"Diesen Vorwurf muss sich die Politik gefallen lassen, dass sie aus dem letzten Jahr nichts gelernt hat ... und das ist für mich der volle Wahnsinn ... dass sie schon wieder den Zeitpunkt versäumt hat und wir wieder kurz vor einem Lockdown - ich glaub, der ist unausweichlich - stehen", übt der Steirer heftige Kritik - jedoch weniger an den (geplanten) Maßnahmen als am viel zu zögerlichen Handeln der Bundesregierung.

"Ich hab vielen was voraus: Ich weiß, dass ich nicht weiß, was derzeit zu 100 Prozent das Richtige ist. Was mich jedoch nachdenklich stimmt ist, dass es offenbar auch die Entscheidungsträger nicht wissen", erklärt Fritz.

Appell für Zusammenhalt

An die Tausenden Facebook-Fans und Gäste der Bollwerk-Gruppe richtet der "Disko-König" einen Appell zur Gemeinsamkeit: "Es ist nicht schön, wie derzeit Geimpfte und Nicht-Geimpfte unversöhnlich aufeinander losgehen. Lassen wir uns nicht entzweien. Jetzt können wir beweisen, dass wir zusammenhalten, dem Virus trotzen, dass wir stark sind und uns nicht unterkriegen lassen."

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