"La rondine" ab 10.4.

Volksoper braucht für "La rondine"-Premiere neue Busen

Am Mittwoch feiert an der Volksoper die Puccini Oper "La rondine" Premiere. Sopranistin gibt uns Einblicke hinter die Kulissen.

Magdalena Zimmermann
Volksoper braucht für "La rondine"-Premiere neue Busen
La rondine Volksoper
Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ob es sich bei der Puccini-Oper "La rondine" (Premiere am Mittwoch an der Volksoper) tatsächlich um eine Oper handelt, ist seit der Uraufführung 1917 eine Streitfrage. "Aus der Sicht einer Sängerin würde ich sagen, dass es eine Oper ist", so Rebecca Nelsen, die im Stück Lisette, die Dienerin von Magda de Civry mimt, "der Versuch war da, eine Operette zu schreiben, aber es ist von Puccini dann doch eine Oper komponiert wurden."

Bildstrecke: "La rondine" an der Volksoper

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    Das Puccini Stück wird an der Volksoper aufgeführt.
    Das Puccini Stück wird an der Volksoper aufgeführt.
    Barbara Pálffy/Volksoper Wien

    Ein Kampf der Geschlechter an der Volksoper

    Nelsen verkörpert in dem Stück die Dienerin von Magda, die finanziell von ihrem reichen Liebhaber Rambaldo abhängig ist. Und auch die Dienerin ist eine unterdrückte Frau, zumindest wenn man nach dem Originaltext von Puccini geht. Volksoperndirektorin und Regisseurin des Stücks Lotte de Beer, hat der Geschichte aber einen ganz eigenen Anstrich gegeben: "Es geht in diesem Stück viel um den Kampf der Geschlechter und ich finde es unglaublich intelligent, wie Lotte de Beer es umgesetzt hat", so Nelsen, "wenn man den Text betrachtet, gibt es viele sexistische Stellen, auch in Bezug auf meine Figur."

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      Anton Zetterholm (Das Phantom), Lisanne Clémence Veeneman (Christine Daaé) und Roy Goldman (Raoul).
      Anton Zetterholm (Das Phantom), Lisanne Clémence Veeneman (Christine Daaé) und Roy Goldman (Raoul).
      Helmut Graf

      Doch de Beer hat sich dafür etwas ganz Besonderes überlegt. Sie lässt nämlich die Ebene des Schreibprozesses von Puccini selbst in das Stück einfließen, denn Nelsens Rolle "ist eine Frau, wie ein Mann sie schreiben würde."  Und so rangt Lisette um ihr Recht zu Schreiben und ihr Recht, als Frau innerhalb der Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts überhaupt gesehen zu werden.

      Und auch die Kostümarbeit ist in "La rondine" eine ganz Besondere: Es wurden nämlich keine neuen Kleider geschneidert, sondern Stücke aus dem Fundus neu verwertet: "Jorine van Beek hatte echt eine super Idee. Sie hat Kulissen aus alten Produktionen verwendet - Teile der Kulisse sind aus "Rigoletto" beispielsweise - sowie Kostüme aus alten Produktionen hergenommen. Sonst hängen die ja eh einfach nur herum", so Nelsen.

      Doch bei der Durchsicht der Szenenbilder fällt einem nicht nur die Schönheit der Kostüme ins Auge. Denn eine der Statistinnen trägt eine Brustattrappe: "Es ist eine große Sache, sich auf der Bühne zu entblößen und wenn man das nicht will, ist es vollkommen verständlich, dass man darauf zurückgreift", so Nelsen, "Lotte ist diesbezüglich sehr sensibel und das schätze ich sehr."

      Wir müssten sogar neue Brüste bestellen
      Rebecca Nelsen
      im Gespräch mit "Heute"

      Doch die Brüste, die man auf den ersten Szenefotos noch sieht, werden dann für die Generalprobe noch angepasst: "Wir mussten sogar neue Brüste bestellen", lacht die Sopranistin, "Jetzt haben wir welche, die deutlich realistischer aussehen als die Alten. Jetzt sieht es deutlich weniger künstlich aus."

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        Auf den Punkt gebracht

        • Am Mittwoch feiert an der Volksoper die Puccini Oper "La rondine" Premiere, in der Rebecca Nelsen die Dienerin Lisette mimt
        • Die Regisseurin Lotte de Beer hat der Geschichte einen eigenen Anstrich gegeben, indem sie den Kampf der Geschlechter in den Vordergrund rückt und die Kostüme aus alten Produktionen wiederverwertet
        • Für die Generalprobe mussten jedoch neue, realistischere Brüste für eine Statistin bestellt werden
        mz
        Akt.
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