Tierisch Niederösterreich
Vogelgrippe – das musst du bei Privathaltung jetzt tun
Immer mehr Fälle der Vogelgrippe veranlassen die Behörden zur Vorsicht. Vor allem in Niederösterreich herrscht "Alarm im Hühnerstall".
Am Wochenende war vor allem der niederösterreichische Bezirk Amstetten in höchster Alarmbereitschaft durch die Vogelgrippe ("Heute" berichtete). Akute Fälle bei Schwänen und Hennen ließen sogar die ABC-Abwehrspezialisten des Bundesheeres zur Desinfektion diverser Transporter mit Tierkadavern ausrücken, um mittels Schleuse die gesamten Fahrzeuge zu säubern.
Die Behörden warnen mittlerweile sogar die Klein- und Privathalter Niederösterreichs und bitten um die "Einstallung" des Geflügels. "Heute"-Tierisch war mit Hühnerbesitzerin Stefanie Koschitz (Begegnungshof Kronenwiese) im Gespräch.
Noch entspannt
Koschitz hält eine überschaubare Gruppe von 31 Hühnern auf ihrem sogenannten "Begegnungshof" in Altenmarkt an der Triesting, die insgesamt ein wunderbares und mehr als artgerechtes Leben führen dürfen. Im Stall wird nur geschlafen und den Rest des Tages wird auf dem Hof im Wienerwald gescharrt, gepickt, geflattert und auch das tägliche Ei gelegt. "Aktuell gibt es im Bezirk Baden noch keine Stall-Pflicht für Hühner", erzählt Koschitz entspannt, erklärt aber, dass man laut dem Veterinäramt Wassergeflügel von Hühnern momentan getrennt halten solle.
„Bei meiner kleinen Hühner-Gruppe, die den ganzen Tag bei Wind und Wetter in der freien Natur unterwegs und bei bester Gesundheit ist, gehe ich davon aus, dass ich keine Verluste durch die Vogelgrippe haben werde.“
Die Richtlinien inklusive einer Stall-Pflicht sind also von der Örtlichkeit und wohl auch von der Anzahl abhängig. Sollte man sich selbst nicht sicher sein, so kann man mit diesem LINK durch Eingabe der Postleitzahl selbst kontrollieren, was zu tun ist.
Zoonosen-Gefahr bei den "Kleinen"
"Die Vogelgrippe ist eigentlich eine jährliche ‚Gefahr‘, aber betrifft mich mit meinen 31 Freigängern meist nicht", erzählt Koschitz. Wie viele Fälle aus der Vergangenheit und Gegenwart zeigen, verbreiten sich Viren auch wesentlich lieber in Großbetrieben bei wenig Platz und schwachem Immunsystem. "Ich habe eigentlich ein gutes Gefühl, wenn ich meinen Hendeln die Freiheit am Hof bieten kann und sie nicht permanent mit den eigenen Exkrementen in Kontakt kommen, weil es die Fläche nicht zulässt – selbst bei solchen Nachrichten", so Koschitz, betont aber weiter: "Ich möchte aber nicht in der Haut von einem Landwirt stecken, dessen Existenz von der Geflügelzucht abhängt".
Symptome bei Hühnern:
Grippale Symptome wie Abgeschlagenheit und Fressunlust sind die ersten Anzeichen der Vogelgrippe und müssen sofort bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde erstgemeldet werden.
Auf den Punkt gebracht
- Die Vogelgrippe sorgt in Niederösterreich für Alarmbereitschaft, insbesondere im Bezirk Amstetten, wo akute Fälle bei Schwänen und Hennen sogar das Bundesheer zur Desinfektion von Tiertransportern veranlassten
- Hühnerbesitzerin Stefanie Koschitz aus Altenmarkt an der Triesting berichtet, dass es in ihrem Bezirk Baden noch keine Stallpflicht gibt, betont jedoch die Wichtigkeit der Trennung von Wassergeflügel und Hühnern und verweist auf die Möglichkeit, aktuelle Richtlinien online zu überprüfen