Coronavirus

Virus an Bord: Königsfamilie von Katar unter Quarantäne

Die katarische Königsfamilie schipperte mehrere Wochen lang von einem Mittelmeer-Hafen zum nächsten. Wird der Scheich jetzt zum "Super-Spreader"?

Jochen Dobnik
Teilen
Hat sich auch Scheich Abdullah bin Chalifa Al Thani mit dem Coronavirus infiziert?
Hat sich auch Scheich Abdullah bin Chalifa Al Thani mit dem Coronavirus infiziert?
Str / EPA / picturedesk.com

Von Sardinien nach Spanien, danach nach Ibiza und Mallorca: Die Reiseroute der Königsfamilie von Katar kann sich durchaus sehen lassen. Jetzt darf sie ihren Aufenthalt auf der 80 Meter langen "Yasmine of the Sea" sogar noch - unfreiwillig - verlängern. Ein Seemann wurde positiv auf Covid-19 getestet!  

Crew darf Yacht nicht verlassen

Wie die "Mallorca Zeitung" berichtet, steht nun offenbar die komplette 25-köpfige Besatzung vor der Balearen-Insel unter Quarantäne. Zahlreiche Crew-Mitglieder hatten mehr als 50 Tage engen Kontakt mit dem infizierten Seemann an Bord gehabt. Mindestens drei weitere Besatzungsmitglieder wurden ebenso mit dem Coronavirus infiziert. Unklar ist, ob auch Mitglieder der Königsfamilie erkrankt sind.

Abdullah bin Chalifa Al Thani, Mitglied der Königsfamilie von Katar und zwischen 1996 und 2007 Premierminister des Landes, soll die Yacht zwar am 5. September zusammen mit Teilen der Familie in Valencia verlassen haben. Zu diesem Zeitpunkt wies das erkrankte Besatzungsmitglied aber offenbar bereits deutliche Symptome von Covid-19 auf.

Auch Scheich infiziert?

Sollte sich der Prinz von Katar und seine Familie also infiziert haben, müsste sie ebenfalls getestet und unter Quarantäne gestellt werden. Theoretisch könnte er ja zum "Super-Spreader" werden. Ob jedoch auch praktisch alle Personen, mit denen Crew und Passagiere Kontakt hatten, ausfindig gemacht werden können, darf zurecht bezweifelt werden.

Der Seemann könnten auch noch weit mehr Menschen angesteckt haben. Denn während der Mittelmeer-Reise herrschte auf der "Yasmine of the Sea" offenbar ein reges Kommen und Gehen. Zudem machten Mitglieder der Königsfamilie etliche Landgänge und kamen dabei mit vielen Personen in Kontakt. 

Besonders heikel: Auch in Porto Cervo an der Costa Smeralda (Sardinien) wurde Halt gemacht - dem Ort, an dem das exklusive Nachtlokal "Billionaire" des ehemaligen Formel 1-Managers Flavio Briatore (70) zu einem Infektionsherd geworden war. 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lokals wurden positiv auf das Coronavirus getestet ("Heute" hat berichtet). Auch Briatore selbst war an Corona erkrankt.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
    19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG