Virologin: Bereits eine Million in Österreich infiziert

Die Corona-Zahlen in Österreich steigen trotz Lockdown weiter an. Am Samstag kamen 1.161 neue Fälle hinzu. Bisher gab es in Österreich 403.512 positive Testergebnisse, dazu 7.389 Todesfälle. Wie Elisabeth Puchhammer-Stöckl, die Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien bekannt gab, dürften schon mit Ende Oktober etwa 4,7 Prozent der Österreicher eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben.

"Man schätzt, dass 60 Prozent der Infektionen asymptomatisch verlaufen. Damit dürften in Österreich jetzt schon mehr als eine Million Menschen eine CoV-Infektion hinter sich haben", betonte die Virologin im Rahmen des online abgehaltenen Österreichischen Impftags.

Sterblichkeit steigt im hohen Alter

Bezüglich der Sterblichkeit infolge einer Infektion bzw. Covid-19-Erkrankung zeige sich beispielsweise eine "Case-Fatality-Rate" in den USA von 1,7 Prozent, in Österreich von 1,8 Prozent und in Deutschland von 2,2 Prozent. Die Mortalität steigt im hohen Alter an. Bei den 65- bis 74-Jährigen liegt sie bei 3,6 Prozent, bei den Menschen bis 85 steigt sie auf 10,8. Bei den über 85-Jährigen sind es laut AGES bereits 21,7 Prozent.

Die bisher zugelassenen Covid-19-Impfstoffe – mRNA-Vakzine von Pfizer/BioNTech und Moderna – seien aber hochwirksam – und die Sicherheitsdaten gut, sagte Daniela Philadelphy (AGES-Medizinmarktaufsicht). Die Auswirkungen der Mutation sind allerdings noch unklar.

"Alle Impfstoffe verwenden das Spike-Protein des Virus als Antigen. Die gute Nachricht liegt darin, dass die Hersteller ihre Impfstoffe sehr schnell adaptieren können", sagte der ehemalige Leiter des Instituts für Virologie der MedUni Wien, Franz Heinz.