Coronavirus
Virologin befürchtet Kollaps der Spitäler
Die Virologin mahnt, wenn es so weitergehe, werde es zur Überlastung der Intensivkapazitäten kommen. Sie rät dringend zu "massiven Maßnahmen".
Im Ö1-Mittagsjournal zu Gast war am Freitag Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der Medizinischen Universität Wien. Im Telefon-Interview erklärte sie ihren Standpunkt zu den aktuellen Entwicklungen der Corona-Zahlen.
Am Freitag wurde wieder ein neuer Hochstand bei den Neuinfektionen verzeichnet. Insgesamt gab es 5.627 neu registrierte Fälle in Österreich. Ausgelegt auf die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern hat das, sofern der Trend so fortschreitet, nichts Gutes zu bedeuten, so die Virologin. Denn wenn auch nur zwei Prozent dieser täglich neu an Corona Erkrankten ein Bett auf einer Intensivstation brauchen – so die Erfahrungen von Intensivmedizinern -, entspricht das etwa hundert neuen Intensivpatienten in Österreich – und das jeden Tag.
Kollaps der Krankenhäuser droht
Obwohl Kurz und Co. wiederholt bestätigten, dass Österreichs Spitäler sehr gut ausgerüstet und gewappnet seien, hat die Virologin aber andere Prognosen. Bei einer weiteren solchen Entwicklung könne es sich laut Redlberger-Fritz mit den vorhandenen intensivmedizinischen Kapazitäten nicht ausgehen.
Sie schilderte, dass das Infektionsgeschehen in Österreich derzeit massiv sei. Man müsse daher auch "mit massiven Einschränkungen, mit massiven Maßnahmen gegensteuern". Die Virologin anwortete auf die Frage hin, was "man einer Regierung die zwischen 'zusperren' und 'es ist nicht so schlimm' hin und her schwankt", sie würde raten, in Richtung Zusperren zu gehen.
Andernfalls kann es sein, dass wir in Österreich in die Situation geraten, dass die Intensivmedizinischen Bereiche überfordert sind und dann auch etwa Schlaganfall- oder Herzinfarkt- und Unfallpatienten nicht ausreichend versorgt werden können.
Maßnahmen weiter befolgen
Zudem erinnert sie daran, dass jeder einzelne Bürger Mitverantwortung trägt. Daher appelliert Redlberger-Fritz an jeden Einzelnen, sich weiterhin konsequent an die Vorsorgemaßnahmen zu halten, wie Masken zu tragen, Hände zu waschen und zu desinfizieren und Abstand zu halten.