Österreich

"Virus ist da und es kann sich wieder ausbreiten"

Die Wiener Virologin Judith Aberle warnt vor einer zweiten Virus-Welle und erklärt, wie man eine solche in Österreich noch verhindern könne.

Heute Redaktion
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Maximal 11.000 Personen sollen in Österreich laut der Dunkelzifferstudie das Coronavirus Ende April in sich getragen haben. Eine frühere Studie war von 60.000 Infizierten ausgegangen. Von einer Herdenimmunität ist das Land mit diesen 0,15 Prozent der Bevölkerung weit entfernt. Selbst in stark betroffenen Gebieten, hatten nur maximal 4,7 Prozent der Bürger das Virus.

Judith Aberle von der MedUni Wien sagt: "Das Virus ist da und es kann sich wieder ausbreiten." Genau deswegen sei es wichtig, weiter Schutzmasken zu tragen und Sicherheitsabstände einzuhalten. Das könnte dafür sorgen, dass die Infektion eingedämmt werde und dass eine zweite Welle nicht zwangsläufig kommen müsse, so die Virologin in der ORF-"ZiB 2".

"Maßnahmen waren gerechtfertigt"

"Aus virologischer Sicht war es gerechtfertigt, frühzeitig Maßnahmen zu setzen", sagt Aberle zu den strikten Beschränkungen durch die Regierung. Österreich sei jetzt in einer guten Situation und könne mit der Beobachtung der Infektionszahlen die Maßnahmen regulieren. Die Quarantäne habe viele Infektionsketten brechen können.

Die Virologin mahnt aber auch dazu, nicht alleine den Zahlen der Studien zu vertrauen, sondern auch auf die Qualität der Tests und Ergebnisse zu achten. Es käme vor, dass fälschlicherweise positive Werte getestet würden und die Zahl der Testungen insgesamt sei sehr niedrig.