Vincent van Gogh (1853-1890) war ein niederländischer Maler des Postimpressionismus, der bis heute für seine Werke mit lebendigen Farben, emotionaler Tiefe und groben Pinselstrichen bekannt ist. Obwohl er zu seinen Lebzeiten nur wenig Anerkennung fand, hatte sein Werk einen weitreichenden und starken Einfluss auf die nachfolgende Kunst des 20. Jahrhunderts. Der Künstler war ein Spätberufener und erst Kunsthändler, Lehrer und Prediger, bevor er sich 1880 der Malerei zuwandte. Seine frühen Werke zeigen das harte Leben der Bauern und Bergarbeiter.
1886 zog van Gogh nach Paris, wo er den Impressionismus und Pointillismus kennenlernte, den er ab 1888 in Arles in Südfrankreich mit seinen eigenen charakteristischen, leuchtenden Farben und expressiven Pinselstrichen weiterentwickelte. Von da an malte der Künstler Landschaften, Porträts, Stillleben und Selbstporträts. Seine Werke spiegeln laut Kunstexperten oft seine emotionalen Zustände und seine tiefe Verbundenheit mit der Natur wider. Neben dem Bild "Sternennacht" zählt van Goghs "Sonnenblumen"-Serie zu den bekanntesten Kunstwerken überhaupt.
Van Gogh malte mehrere Gemälde von Sonnenblumen in Vasen während seines Aufenthalts in Arles 1888. Die Gemälde waren Teil der Dekoration seines Ateliers, das er mit seinem Freund Paul Gauguin teilte – die Blumen symbolisierten für van Gogh Freundschaft, Dankbarkeit und Hoffnung, die leuchtenden Gelbtöne und die kraftvollen Pinselstriche drückten die Begeisterung und sein Lebensgefühl aus. Die Bilder der Sonnenblumen-Serie – insgesamt sieben Gemälde – hängen heute in Museen weltweit, eines ist Teil einer Privatsammlung, eines wurde zerstört.
Wie bereits zuvor die "Sternennacht" gibt es nun auch van Goghs "Sonnenblumen" als LEGO-Modell für ein Stück Klemmstein-Kunst in den eigenen vier Wänden. Während die echten Bilder zu den teuersten Gemälden der Welt zählen, muss man für das Set LEGO Art Vincent van Gogh – Sonnenblumen (#31215) kein Vermögen, aber immerhin 199,99 Euro hinblättern. Ausgeliefert wird das LEGO-Modell ab 1. März 2025 – abgebildet sind die Werke "Fünfzehn Sonnenblumen", die im Van Gogh Museum in Amsterdam und im Sompo Museum of Art in Tokio hängen.
Der große Karton des Sets von Designer Stijn Oom zeigt auf der Vorderseite das fertige LEGO-Werk im Großformat auf schwarzem Hintergrund, auf der Rückseite finden sich unter anderem das Originalbild und ein QR-Code, der zu einem Podcast führt. Dieser wurde im Van Gogh Museum in Amsterdam aufgenommen und kann optional begleitend zum Bauprozess angehört werden – mit spannenden Audio-Einblicken des Designers in die LEGO-Umsetzung des Bildes und Museums-Kuratorin Nienke Bakker zum Künstler selbst sowie seinem legendären Werk.
Wie das Set wird auch der Podcast ab 1. März verfügbar sein – auf lego.com, YouTube und Spotify. Zurück zum Set: Im Karton finden sich neben der sehr ausführlichen Anleitung auch 34 Kunststoffbeutel mit den insgesamt 2.615 Bausteinen. Der Bauprozess selbst geht bis etwa Beutel Nummer 20 rasend schnell vonstatten: Mit den Teilen aus sechs Beuteln entsteht ein rund fünf Zentimeter breiter und sehr stabiler Rahmen, dann wird der Hintergrund des Bildes aus den übrigen Teilen errichtet. Beides läuft sehr simpel und schnell in rund 1,5 Stunden ab.
Bis weit über die Hälfte der enthaltenen Klemmstein-Beutel fragt man sich, ob es denn noch spannender wird und warum sich das Set an LEGO-Fans über 18 Jahren richtet. Die Antwort wird aber mit den verbliebenen 14 Beuteln präsentiert – aus diesen entstehen nämlich die teils sehr kleinteiligen Elemente, die im Werk sichtbar sind. Vor allem die Köpfe der Sonnenblumen sind kleine Meisterwerke, die Geduld und ruhige Hände beim Zusammenstecken benötigen. Das langsame und achtsame Zusammensetzen der einzelnen Elemente macht den Reiz aus.
Zwei bis drei Stunden ist man mit den Details beschäftigt – kein Vergleich zum Rahmen und Untergrund. Letzterer ist übrigens auch ganz ohne "Bilderrahmen" äußerst stabil, denn er besteht aus mehreren braunen Streben, auf die dann Platten mit dem eigentlichen Hintergrund gesetzt werden. Einerseits halten die Streben das Gemälde in Form, andererseits sind die Platten geschickt über die darauf platzierten Dekosteine miteinander verbunden. Ein "Easter Egg": Der obere Teil des Bildes wird mit einer Leiste erweitert, ganz wie es der echte Künstler machte.
LEGO hat sich bemüht, die charakteristische Textur und den dynamischen Pinselstrich von Van Goghs Gemälde nachzubilden. Dies wird durch die geschickte Verwendung von LEGO-Elementen mit unterschiedlichen Oberflächen und Winkeln erreicht. Dabei muss genau gearbeitet werden, die vielen verschiedenen Formen und Techniken sorgen allerdings für jede Menge Abwechslung. Die Anordnung der kleinen, runden LEGO-Elemente erzeugt eine organische und lebendige Oberfläche, die an die grobe Textur des Originalgemäldes erinnert.
Minifiguren gibt es beim Kunstwerk natürlich keine, ebenso keine Sticker: Der einzige Stein mit dem "Vincent"-Schriftzug an der Vase ist bedruckt. Die Farbauswahl ist ein entscheidender Faktor für die Authentizität des Kunstwerks. LEGO hat eine breite Palette von Gelbtönen, von hellem Zitronengelb bis zu tiefem Goldgelb, verwendet, um die Nuancen der verschiedenen Sonnenblumenblätter einzufangen. Die Kombination von Gelbtönen mit grünen und braunen Elementen bei Blättern und Vase erzeugt eine harmonische und realistische Farbwirkung.
Auch die Anordnung der Sonnenblumen in der Vase ist sorgfältig durchdacht und spiegelt die Komposition des Originalgemäldes wider. Die verschiedenen Höhen und Winkel der gebauten Blütenköpfe erzeugen eine dynamische und dreidimensionale Wirkung. Die Blumenköpfe entstehen jeweils aus Rädern, an die verschieden zusammengesetzte Clips befestigt werden. Das ist viel Kleinarbeit und erklärt die Menge der enthaltenen Bausteine, sorgt aber für einen fantastischen Eindruck. Eingestreut werden schön anzusehende Dornen rund um die Pflanzen.
Wie auch schon bei dem Lego Art Set "Sternennacht" gibt es auch hier eine Besonderheit auf der Rückseite. Die Rückseite zeigt die Konstruktion des Bildes und offenbart dem Betrachter, wie das Kunstwerk entstanden ist. Außerdem ist eine Aufhängung für einen Nagel zu finden, damit das LEGO-Werk ausgestellt werden kann. Das fertige LEGO-Kunstwerk hat eine beeindruckende Wandpräsenz und zieht alle Blicke auf sich. Bis es soweit ist, muss allerdings noch der zu Beginn gebaute Rahmen am Werk festigt werden. Das funktioniert sehr simpel.
Auf das fertige Bild wird der Rahmen aufgesetzt und rundum fest in Form gedrückt. 16 Technic-Achsen halten dann Bild und Rahmen über die jeweils vier Löcher an den Seiten fest an ihrem Platz beziehungsweise verbunden. Ist das erledigt, kann das Werk gefahrlos in die Hand genommen, platziert oder an die Wand gehängt werden. Insgesamt sind bis dahin dann rund fünf bis sechs entspannte Baustunden vergangen. Die lebendigen Farben und die detailreiche Gestaltung machen das LEGO-Werk auch aufgestellt es zu einem Blickfang in jedem Raum.
Das LEGO-Kunstwerk passt zu verschiedenen Einrichtungsstilen, von modern bis klassisch. Es kann in Wohnzimmern, Büros, Galerien oder sogar in Schlafzimmern ausgestellt werden. Es ist eine moderne, leistbare und zugängliche Art, ein klassisches Meisterwerk zu präsentieren. Unter Berücksichtigung der Größe des Modells, der enthaltenen Teile und deren Qualität sowie dem bedruckten Baustein ist der Preis von rund 200 Euro fair ausgefallen. Vincent van Goghs Sonnenblumen sind auch als LEGO-Modell ein echtes Kunstwerk, das mächtig Eindruck macht.
LEGO Art Vincent van Gogh – Sonnenblumen
Alter: 18+
Teile: 2.615
LEGO Insiders Punkte: 1.500
Artikel: #31215
Abmessungen: 54 (Höhe) x 41 (Breite) x 5 Zentimeter
Preis: 199,99 Euro
Lieferung: Ab 1. März 2025
