Elementarpädagogen Demo

"Viele leiden an Burnouts" – Kiga-Erzieher streiken

Am 2.10. fand am Maria-Theresien-Platz in Wien erneut eine Demonstration der Elementarpädagogen statt. Die Hauptforderung: faire Arbeitsbedingungen.

"Viele leiden an Burnouts" – Kiga-Erzieher streiken
Auf dem Maria-Theresien-Platz demonstrierten die Erzieher.
Heute

Laute Rufe und bunte Plakate am Maria-Theresien-Platz in der Wiener Innenstadt Mittwochvormittag. Sätze wie "Unser Beruf: Drop in, Burn-out" stehen darauf. Durch Rasseln und Trommel soll noch mehr Aufmerksamkeit auf die Forderungen der Demonstrierenden gelenkt werden.

Im Jahr 2013 begannen die ersten Demonstrationen der Elementarpädagogen, unterstützt von der Gewerkschaft GPA. Fanden diese damals bloß an arbeitsfreien Samstagen statt, wurden am Mittwoch, dem 2.10., wieder rund 4.000 Stimmen laut. Am Maria-Theresien-Platz zwischen dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum Wien versammelten sich zahlreiche Angestellte des Berufsfeldes und forderten Verbesserungen. Im Motto der Demo spiegelt sich eine der zentralsten wider: "Es reicht – ein Gesetz für alle!". Ein einheitliches Rahmengesetz für alle Beschäftigten der Wiener elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und Horte soll durch die Demo erreicht werden.

"Viele sind von Burnouts betroffen"

"Es soll einfach einmal bewusst sein, dass wir den Grundstein für unsere Kinder legen", sagt Frau D, sie arbeitet als Elementarpädagogin. "Ich erwarte mir, dass sich die grundlegenden Arbeitsbedingungen bei uns verbessern. Angefangen bei der Kinderanzahl in der Gruppe, dass das, was wir leisten, dementsprechend entlohnt wird und dass das auch in der Gesellschaft angesehen wird", fordert die 50-Jährige.

Erzieher Demo fordert bessere Arbeitsbedingungen

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    Am Maria-Theresien-Platz in Wien versammelten sich Elementarpädagogen, um ihre Forderungen zu äußern
    Am Maria-Theresien-Platz in Wien versammelten sich Elementarpädagogen, um ihre Forderungen zu äußern
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    Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie nun in diesem Job. In dieser Zeit hat sie schon öfter erlebt, dass Kolleginnen wegen Burnouts nicht mehr arbeitsfähig waren. "Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer, es sind viele von Burnouts betroffen. Oft können sie es sich nicht eingestehen oder wollen viel Verantwortung wegen der Liebe der Kinder übernehmen." Wenn dann plötzlich die "Lieblings-Kindergartentante" weg ist, wirke sich dies massiv auf die Kinder in den Einrichtungen aus. Vor allem die jüngsten seien davon stark betroffen: "Gerade die kleinen Kinder suchen sich oft eine Person aus und wenn die dann plötzlich weg ist, fällt die Sicherheit weg," erklärt Frau D.

    "Personal fehlt, weil Sie es vertreiben!"

    Mario Ferrari, Geschäftsführer der GPA Wien, ruft die neue Bundesregierung, wie auch immer sie aussehen mag, dazu auf, die Ärmel hochzukrempeln. Durch die bisherigen Demos konnten zwar bereits Verbesserungen erzielt werden, doch "Es braucht weitaus mehr", so Ferrari. Er fordert mehr Geld, mehr Zeit und mehr Personal für das Berufsfeld der Elementarpädagogen.

    Auch Karin Wilfingseder, Sprecherin der Wiener Themenplattform der Elementar-, Hort- und Freizeitpädagogik sagt: "Nach einem Monat Arbeit sind die meisten schon wieder urlaubsreif." Sie fordert die verantwortlichen Bildungspolitiker dazu auf, Verantwortung zu übernehmen: "Das Personal fehlt, weil Sie es vertreiben!" so Wilfingseder.

    Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, weist darauf hin, dass ihre Forderungen teils schon seit Jahren bestehen: „Die Forderung nach einem einheitlichen Rahmengesetz ist nicht neu. Bereits vor 10 Jahren haben wir eine Petition dazu gestartet. Passiert ist leider nichts. Es wäre aber ein zentraler Schritt, um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, aber auch die Betreuungsqualität nachhaltig zu verbessern".

    Auf den Punkt gebracht

    • Am 2.Oktober versammelten sich Elementarpädagogen am Maria-Theresien-Platz in Wien, um erneut für faire Arbeitsbedingungen zu demonstrieren, wobei sie auf die hohe Burnout-Rate und den Mangel an Personal hinwiesen
    • Unterstützt von den Gewerkschaften GPA und vida, fordern sie mehr Geld, Zeit und Personal, und betonen, dass sie nicht aufhören werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind
    red, JS
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