Österreich-News
Viele Covid-Patienten sind nicht wegen Corona im Spital
Das Corona-Register, das die Bundesregierung weiter ausbauen will, enthüllt brisante Zahlen über die Spitalsbelegung durch Corona-Patienten.
Das Corona-Register sorgt für einen neuerlichen Streit zwischen der Wiener Landesregierung und der österreichischen Bundesregierung. Die Daten enthüllen aber auch brisante Zahlen über die Corona-Spitalspatientinnen und Patienten.
Spitalsbelegung leicht gesunken
Am Freitag lagen in Österreich 1.563 COVID-Patienten, um einer weniger als noch vor 24 Stunden, in einem Krankenhausbett. Das Corona-Register, gegen das sich Wien aufgrund von Datenschutz-Bedenken massiv querlegt, soll ihnen die bestmögliche Behandlung garantieren.
Das Corona-Register soll einen Überblick über den Krankheitsverlauf von Corona-Spitalspatientinnen und Patienten geben. Die Datenbank enthält pseudonymisierte Daten aller Patientinnen und Patienten mit einer COVID-Infektion in Krankenhäusern. Sie gibt unter anderem Aufschluss über die Zahl der Patientinnen und Patienten mit COVID als Hauptdiagnose, die Dauer des Spitalsaufenthalts, die Wirksamkeit der Impfungen und ähnliches mehr.
Klimek begrüßt Register
Derzeit würden alle Bundesländer mit Ausnahme von Wien ihre Daten an das zentrale Register liefern. Der Komplexitätsforscher Peter Klimek wünscht sich, dass auch in Zukunft mehr auf dieses Instrument gesetzt werden würde. "Jetzt können wir lesen, wer, wann und wie im Spital liegt – das ist sehr zu begrüßen, dadurch wird einiges nachgeholt, was wir schon zu Beginn der Pandemie gebraucht hätten", meint Klimek im Ö1-Mittagsjournal am Donnerstag.
Aus dem Register, das wichtige Daten enthält, wurde nun Brisantes bekannt. Demnach wären nur 50 Prozent der Corona-Patientinnen in den Spitälern mit der Hauptdiagnose Corona stationär aufgenommen worden. So seien andere Krankheiten abseits des Pandemie-Virus der eigentliche Grund für die Behandlung.
Ziel sei es nun, durch das Register mehrere Informationen über die Patientinnen und Patienten und neue Strategien im Kampf gegen das Virus zu sammeln. Expertinnen und Experten würden demnach aus den Daten klare Empfehlungen für mögliche Maßnahmen an die Politik weitergeben. Dafür braucht es aber schließlich alle Daten, auch jene von Wien.