Wetter
Viel zu trocken – Neusiedler See so seicht wie noch nie
Zu wenig Regen: Mit 115,01 Meter über Adria befindet sich der Wasserstand des Neusiedler Sees historisch weit unter dem vieljährigen Mittelwert.
Die Trockenheit hat mittlerweile ganz konkrete Auswirkungen zur Folge, so ist der Wasserstand des Neusiedler Sees zum Frühlingsbeginn so niedrig wie noch nie zu dieser Zeit im Jahr. Besonders der Osten Österreichs erlebt bis dato einen Totalausfall in punkto Niederschlag, in Mörbisch und Mattersburg beispielsweise (beides Burgenland) fiel in diesem März noch kein einziger Regentropfen vom Himmel.
Die lang anhaltende Trockenheit hat mittlerweile ganz konkrete und für jeden sichtbare Folgen. "Am Neusiedler See wird seit 1965 systematisch der Wasserstand aufgezeichnet, noch nie war er zu dieser Jahreszeit so niedrig wie heuer [siehe Grafik unten]. Selbst 2022, als über Monate hinweg ein neuer Negativrekord aufgestellt wurde lag der Wasserstand Mitte März noch etwa 20 cm höher als zurzeit. Auf den mittleren Wasserstand (schwarze Linie) fehlt gar mehr als ein halber Meter!", schreibt Konstantin Brandes, Meteorologe bei der österreichischen Unwetterzentrale UWZ.
Von 1865 bis 1870 war der Neusiedler See sogar schon einmal vollkommen ausgetrocknet – wiederholt sich die Geschichte?
Auch der Grundwasserspiegel ist in Österreich derzeit so niedrig wie noch nie in den vergangenen Jahrzehnten. "Besonders dramatisch ist die Lage dabei im südlichen Wiener Becken sowie im Nord- und Mittelburgenland", so der Wetterexperte. Er erklärt in seinem Blog: "Nachfolgend seht Ihr eine Karte mit den aktuellen Grundwasserspiegeln. Orange und Rot sind die dominierenden Farben im Osten des Landes, sprich das Grundwasser ist weit unterhalb der Norm."
Etwas Linderung in Form von Regen ist in den kommenden Tagen in Sicht. Nach derzeitigem Stand muss am Freitagvormittag von Vorarlberg bis ins Inn-, Mühl und Waldviertel mit schauerartigem Regen gerechnet werden, welcher sich im weiteren Verlauf nach Südosten ausbreitet.