Ukraine

Video zeigt, wie schwer Pipeline wirklich zerstört ist

Nach wie vor ist unklar, wer für die Lecks in den Gas-Pipelines Nordstream 1 und 2 verantwortlich ist. Nun sind erste Aufnahmen veröffentlicht worden.

Nikolaus Pichler
Das Metall an der Röhre ist verformt.
Das Metall an der Röhre ist verformt.
Trod Larsen

Nach wie vor ist unklar, wer für die Lecks in den Gas-Pipelines Nordstream 1 und 2 verantwortlich ist. Die schwedische Zeitung Expressen hat nun erste Aufnahmen der Schäden an den Piplelines veröffentlicht. Das von einer Unterwasserdrohne gefilmte Video zeigt erhebliche Schäden. An einigen Stellen des Rohrs sind Risse vorhanden, scharfe Kanten ragen heraus, das Metall ist verformt. Auf dem Meeresboden sind Spuren einer sehr starken Explosion zu sehen.

In Schweden wird eine Explosion an Gasleitungen von der Sicherheitspolizei Säpo untersucht. Die dänische Polizei wiederum sagte, dass sie mit Unterstützung der Streitkräfte und in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Polizeisicherheitsdienst eine vorläufige Untersuchung des Vorfalls in der Ostsee durchgeführt habe.

Tonnenschwere Sprengladung riss Leck in Pipeline

Dänische Behörden haben schwere Schäden an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestätigt. Ursache der Schäden seien schwere Explosionen gewesen, hieß es am Dienstag. Die Kopenhagener Polizei teilte mit, sie habe eine Reihe von Vorermittlungen an den Tatorten vollzogen, unterstützt von den dänischen Streitkräften sowie unter anderen dem dänischen Inlandsnachrichten- und Sicherheitsdienst PET. Der Nachrichtendienst und die Polizei hätten die Einrichtung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe beschlossen. Es sei nicht möglich, zu sagen, wann die Ermittlungen voraussichtlich abgeschlossen seien.

Die mutmaßlichen Sabotageakte ereigneten sich am 26. September. Durch die Lecks sind Hunderttausende Tonnen Methan in die Atmosphäre gelangt. Mindestens zwei vorsätzliche Detonationen mit der Wucht einer wohl mehrere Hundert Kilogramm kräftigen Sprengladung sind nach Ansicht Dänemarks und Schwedens für die Lecks in der Ostsee verantwortlich.

Putin dementiert

"Die meisten Analysten zeigen mit dem Finger auf Russland, das bereits einmal die Energieversorgung als Waffe eingesetzt hat", sagt Marc Finaud, Rüstungsexperte und Associate Fellow am Center for Security Policies (GCSP). Für diese These spricht laut dem Experten, dass Russland ein starkes Motiv habe: "Mit dem Angriff auf Nord Stream will Russland die Verwundbarkeit der europäischen Energieinfrastruktur aufzeigen. Der Angriff könnte eine Art Warnung oder ein Erpressungsversuch gewesen sein, um Europa davon abzuhalten, die Ukraine weiter zu unterstützen und zu zeigen, dass die Sanktionen nach hinten losgehen."

Russland dementiert dies vehement und spricht selber von einem Anschlag. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass Russland nicht an einem Ende des Gasflusses durch die Nord-Stream-Pipelines interessiert sei. Die Schäden seien auch für Russland ein großes Problem. Beide Stränge von Nord Stream 2 seien mit Gas gefüllt. "Dieses Gas kostet viel Geld, und jetzt entweicht es in die Luft."

Der Kreml versuchte zunächst, die USA als Hauptverdächtigen darzustellen. Es sei "offensichtlich, dass der Hauptnutznießer der Lecks, vor allem wirtschaftlich, die USA sind", sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats in Russland, Nikolai Patruschew, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen