Schwerpunktaktion
VIDEO: Minister und Polizei greifen in Favoriten durch
Der Brennpunktbezirk Favoriten ist nun im Visier der Polizei – und des Innenministers höchstpersönlich. Gerhard Karner macht sich selbst ein Bild.
Der 10. Wiener Gemeindebezirk ist aktuell der soziale Brennpunkt der Hauptstadt. Rund um den Reumannplatz eskalierte in Favoriten zuletzt die Gewalt. "Favoriten ist gefallen", schrie Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp am Montag in die Welt hinaus und forderte dabei eine Beinahe-Verdreifachung des Polizeiaufgebots in den Grätzeln.
Innenminister Gerhard Karner (VP), um eine klare Kante nie verlegen, antwortet mit einer polizeilichen Schwerpunktaktion. Besonderes Augenmerk lag dabei auf fremden-, kriminal- und verkehrspolizeilichen Kontrollen und Ahndungen von Übertretungen. Die Arbeit "seiner" Polizisten begutachtet der Innenminister Montagabend (ab 18 Uhr) persönlich am Reumannplatz, lud dazu Medienvertreter ein.
Auch der Bundeskoordinator der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität, Ministerialrat Dieter Csefan, und der Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamtes Wien, Oberst Gerhard Winkler, sind vor Ort: "Heute" überträgt hier die Aktion live:
Gewaltorgie vor Tichy
Erst am Sonntag artete gegen 20.15 Uhr ein Streit nahe dem Wiener Traditionseisladen "Tichy" komplett aus. Ein 21-Jähriger wollte Jugendliche zur Rede stellen – sie sollen zuvor Frauen belästigt haben. Dann eskalierte die Lage komplett.
Die Teenager reagierten aggressiv auf die Intervention des 21-jährigen Mannes, in weiterer Folge soll dann ein bislang unbekannter Tatverdächtiger ein Messer gezogen, den 21-Jährigen verfolgt und diesem Schnitt- und Stichwunden im Bereich des Rückens sowie des Oberschenkels zugefügt haben.
Der Unbekannte flüchtete daraufhin samt der Gruppe. Die Tatwaffe konnte nicht vorgefunden werden. Dem 21-Jährigen wurde von den eintreffenden Beamten ein Verband im Bereich des Oberschenkels angelegt und er wurde durch die Berufsrettung Wien notfallmedizinisch erstversorgt und in ein Spital gebracht. Es besteht derzeit keine Lebensgefahr. Die Ermittlungen laufen wegen versuchten Mordes.
FPÖ will 500 Polizisten zusätzlich
In einer Aussendung fordert die Wiener FPÖ eine Aufstockung der Polizeikräfte für den zehnten Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Die Freiheitlichen argumentieren, dass in Linz, wo etwa gleich viele Personen leben wie in Favoriten, rund doppelt so viele Beamte eingesetzt würden. "Obwohl Favoriten der Brennpunktbezirk schlechthin ist, verfügt dieser nur über etwa 300 Polizisten", heißt es in der Mitteilung. Der Obmann der Favoritner FPÖ sieht in diesem "Ungleichgewicht" eine Fahrlässigkeit von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).
Die FPÖ fordert eine eigene polizeiliche Einsatztruppe für Favoriten – die Rede ist von zusätzlichen 500 Polizisten. "Frauen und Kinder, aber natürlich auch Männer, müssen vor allem nachts um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten, wenn sie in Favoriten unterwegs sind. Eine SOKO Favoriten soll die Sicherheit der Bürger wiederherstellen", gibt Nepp den Plan vor. Die 500 Mann starke Einsatztruppe soll Tag und Nacht Straßen, Plätze und Parks überwachen.
Gewalt-Eskalation in Favoriten
Rund um den Reumannplatz eskalierte zuletzt die Gewalt. Der 10. Wiener Gemeindebezirk ist aktuell der soziale Brennpunkt der Hauptstadt. Der Überblick:
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