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Verzweifeltem Mann geholfen – dann war Wiener 300 € los

Ein Wiener wollte vergangene Woche einem fremden Mann aus der Patsche helfen. Doch der Vorfall stellte sich wenig später als fieser Betrug heraus.

Stefan Pscheider
Der Wiener Martin fiel Freitagmittag auf einen Betrug rein.
Der Wiener Martin fiel Freitagmittag auf einen Betrug rein.
Getty Images/iStockphoto /Google Maps/Screenshot 

Als Martin (Name wurde geändert) vergangenen Freitag durch die Wiener Innenstadt spazierte, wurde er von einem fremden Mann angesprochen. Der Wiener schenkte ihm ein offenes Ohr. Es dauerte nicht lange, bis er diese Entscheidung bitterlich bereute.

"Er kam auf mich zu und wirkte sehr verzweifelt. Der Mann erzählte mir, dass er gerade in Wien zu Besuch sei und dass seine Bankomatkarte nicht mehr funktionieren würde", so Martin. Getrieben von Panik, nicht mehr nach Hause zu kommen, bat der Unbekannte den Wiener um Bargeld.

Wiener "borgt" 300 € her

Gleichzeitig zückte er sein Handy, öffnete eine "Online-Banking-App" und versicherte Martin, dass er ihm das Geld sofort auf sein Konto überweisen würde. "Er drehte sich zu mir, so dass ich in sein Mobiltelefon blicken konnte. Die "Banking-App", welche auf seinem Bildschirm aufleuchtete, wirkte total normal." Kurzerhand hat sich Martin dazu entschlossen, dem unbekannten Mann Geld zu "leihen".

Nachdem ich ihm meine Kontodaten übermittelt und er diese in die App eingetragen hatte, zeigte er mir anschließend die Überweisungsbestätigung von 300 Euro", erzählte der 25-Jährige. Gemeinsam suchten sie die nächstgelegene Bank auf, wo Martin den gleichen Betrag abhob. Anschließend händigte er dem unbekannten Mann das Geld aus. Der Herr bedankte sich und beide gingen getrennte Wege.

"Alles war so täuschend echt"

Bereits am Abend wurde Martin von einem unguten Gefühl heimgesucht. Dieses wurde nur bestätigt, als sich das Geld Tage später immer noch nicht auf dem Konto befand. "Im Nachhinein weiß ich, dass ich sehr naiv gewesen bin. Ich habe weder Nummer noch sonst irgendwelche Kontakte des Mannes erfragt und ihm einfach blind vertraut. Aber er war einfach so freundlich und nett. Wäre ich in so einer prekären Situation, würde ich mich auch darüber freuen, Hilfe zu bekommen", erklärte der Wiener. 

Wenige Tage später brachte Martin den Fall zur Anzeige. Er ist sich sicher, dass er das Geld nicht mehr zurückbekommen wird. Trotzdem hofft er darauf, dass der Betrüger bald geschnappt wird. "Ich wünsche mir wirklich, das andere Personen weniger naiv sind. Doch die "Online-Banking-App" sah wirklich täuschend echt aus", beteuerte der 25-Jährige abschließend im "Heute"-Talk.

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