Wintersport
"Verwunderlich!" ÖSV-Boss Giger übt Olympia-Kritik
Biathlet Felix Leitner übte nach dem enttäuschenden 16. Platz scharfe Kritik am Material. Jetzt widerspricht ÖSV-Sportdirektor Toni Giger entschieden.
Dicke Luft bei den österreichischen Biathleten. Während das ÖOC-Team am Mittwoch schon bei neun Olympia-Medaillen hält, mit den Winterspielen in Peking bisher hoch zufrieden sein kann, läuft es in der Biathlon-Sparte bisher nicht nach Wunsch. Am Dienstag platzte ÖSV-Star Felix Leitner der Kragen.
Trotz lediglich eines einzigen Schussfehlers landete er an der für ihn enttäuschenden 16. Stelle. Im Anschluss übte er im ORF deutliche Kritik am Material, das ihn bei diesen Verhältnissen im Stich gelassen habe, so Leitner sinngemäß.
Am Mittwoch reagiert ÖSV-Sportdirektor Toni Giger verwundert auf die Äußerungen seines Schützlings. Giger zur "APA": "Bisher waren unsere AthletInnen mit dem Material sehr zufrieden und unsere Auswertungen und vor allem die Ergebnisse unserer AthletInnen bestätigen das." Die Kritik Leitners sei "verwunderlich". Die gleichen Skier hätten bei den gleichen Bedingungen schon Medaillen gewonnen.
Zwischen den Zeilen klingt durch, dass wohl doch eher die Laufleistung Leitners hinter dem großen Rückstand stecke. Durch sein vergleichsweise leichtes Körpergewicht soll ihm der stumpfe, harte Schnee in Zhangjiakou nicht entgegenkommen, weil er hier seine Stärken auf nassem Schnee nicht ausspielen könne.
Giger: "Unsere Mitarbeiter im Bereich Skiservice und Technologie, leisten hier unter sehr herausfordernden Rahmenbedingungen sensationelle Arbeit."
Am Mittwochnachmittag entschuldigt sich Leitner in einem weiteren ORF-Interview für seine Aussagen vom Vortag. Emotionale Reaktionen wie diese würden eigentlich nicht seinem Naturell entsprechen.