Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist zurück und kommt Österreich so nah wie seit 40 Jahren nicht mehr: Nachdem bereits am 26. März ein Ausbruch in Ungarn nur rund zehn Kilometer vor der österreichischen Grenze gemeldet wurde, kam am 31. März ein weiterer besorgniserregender Fall hinzu. Die Slowakei bestätigte einen fünften MKS-Ausbruch – diesmal weit von den bisherigen Fällen und erneut nur rund zehn Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt.
„Eine kritische Situation für Österreich.“
"Eine kritische Situation für Österreich", wie Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien erklärt. Allerdings in erster Linie für Paarhufer und landwirtschaftliche Betriebe. "Der Mensch ist eigentlich kein empfänglicher Wirt für die Maul- und Klauenseuche", sagt der Virologe. Weltweit seien nur eine Handvoll von Fällen beim Menschen dokumentiert, "die jedoch mit Vorsicht zu genießen sind."
An der Maul- und Klauenseuche können alle Paarhufer erkranken, dazu zählen unter anderem Rinder, Büffel, Schweine, Ziegen, Schafe, Alpakas, aber auch Paarhufer unter den Wildtieren wie etwa Rehe und Hirsche. Die typischen Symptome bei einer Infektion mit dem gefährlichen tierischen Virus sind Fieber, Fieberschübe und die namensgebenden Bläschen, sogenannte Aphten. Diese treten im Maul-Bereich, am Euter und an den Klauen auf.
Mit ähnlichen Symptomen äußert sich auch die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK), die vor allem Kleinkinder betrifft. Charakteristisch sind kleine Bläschen an den Händen, Füßen und im Mund, oft begleitet von leichtem Fieber. Deshalb kann es hier laut dem deutschen Robert-Koch-Institut (RKI) durchaus zu einer Verwechslung kommen.
Dabei haben die beiden Viren – außer den Symptomen – nichts miteinander gemeinsam. Bei dem Erreger der Maul- und Klauenseuche handelt es sich um ein Virus aus der Familie der Picornaviridae, das hochansteckend ist und erhebliche Schäden in der Landwirtschaft verursachen kann.
Hand-Fuß-Mund hingegen ist eine harmlose, aber unangenehme Kinderkrankheit, die durch Enteroviren verursacht wird und ausschließlich beim Menschen vorkommt. Sie klingt in der Regel nach wenigen Tagen von selbst ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden.