Wien
Seekiller kocht im Häf'n jetzt für Inzest-Täter Fritzl
Josef Fritzl traut sich in Stein (NÖ) kaum aus seiner Zelle. Doch in der Gemeinschaftsküche lässt sich der 87-Jährige vom "Seekiller" verköstigen.
In lässiger Jeansjacke sitzt der Inzest-Täter in seiner Einzelzelle in Stein – von der Außenwelt erfährt der zu lebenslanger Haft Verurteilte nur aus der Zeitung. Nachmittags sonnt sich der mittlerweile 87-Jährige, der mit dem Rollator gehen muss, an seinem Fenster – "leider bekomm ich vom Bräunen einen Gitterabdruck", scherzt er.
"Verstehe Menschen, die mir Tod wünschen"
Seine furchtbaren Taten – er hatte seine Tochter 24 Jahre lang in ein Kellerverließ eingesperrt, zeugte mit ihr 7 Kinder – bereut der ehemalige Techniker angeblich sehr. "Aber wo soll ich mich entschuldigen?", fragt er – Nichtmal seine eigene Frau hat noch Kontakt zu ihm. "Ich verstehe Menschen, die sich wünschen, dass ich in der Haft sterbe. Aber ich will vor meinem Tod noch einmal in Freiheit kommen", meint er zu seiner Anwältin Astrid Wagner, obwohl er "den Tod mein Lebtag nie gefürchtet habe."
Nun träumt er von einem Haus an einem oberösterreichischen See und von ausgedehnten Spaziergängen in der Natur. Als Erstes würde er das Grab seiner Mutter aufsuchen und nicht, wie er früher immer gesagt haben soll, ein Bier trinken gehen. Dem Alkohol habe der Inzest-Täter mittlerweile abgeschworen. Sein früheres Lieblingsgetränk Gin Tonic reizt ihn nicht mehr, stattdessen schlürft Fritzl vermehrt Fruchtsäfte, "wegen der Vitamine" und schaut auf seine Gesundheit.
Seekiller kocht für seinen Freund Fritzl
Sein einziges Laster: Süße Mehlspeisen, die ihm der als Seekiller bekannte Mithäftling in der Gemeinschaftsküche zubereitet. Alfred U. hatte 2018 eine 28-jährige Prostituierte ermordet, zerstückelt und Leichenteile im Neusiedler See versenkt. Die Reste verkochte der Wiener zu Gulasch. Fritzl kennt diese Details und isst daher "nichts Fleischiges" von seinem Freund. "Aber der Guglhupf ist ausgezeichnet."
Verbrecher versteht Klima-Rebellen
Sogar zu aktuellen Themen nimmt Fritzl Stellung, "die Klimakleber verstehe ich. Man muss ja irgendwas tun, sonst geht alles den Bach runter." Auch die Krönung von King Charles III. verfolgte er über Medien. "Der ist sympathisch – ich bin ja ein Monarchist", so Fritzl im Scherz. Bei mehreren Treffen mit Astrid Wagner und einer Vielzahl an Briefen schwadronierte er über sein Leben, sprach von Geheim-Kindern in Afrika und brüstete sich mit zahlreichen Affären. Über das umstrittenen Buch "Abgründe" berichteten wir hier.
Aber eines kommt bei all seinen Erzählungen und Kommentaren im Werk nicht vor: Glaubhafte Reue!