Kein Auto-Tausch
Verstappen: "Dann wäre ich im Flieger nach Hause"
Mit dem kuriosen Auto-Tausch sorgte Williams am vergangenen Rennwochenende in Melbourne für Aufsehen. Max Verstappen würde da nicht mitspielen.
Zur Erinnerung: Alexander Albon, beim britischen Williams-Team klar die Nummer eins, setzte seinen Boliden bereits im ersten Freien Training in der berüchtigten Kurve sieben, in der auch Mercedes-Mann George Russell im Rennen abflog, wuchtig in die Mauer. Albon blieb unverletzt, zerlegte sein Auto aber heftig.
Albon übernahm Sargeant-Auto
Mit weitreichenden Folgen. Der Motor wurde beschädigt, das Getriebe "gespalten", wie Teamchef James Vowles erzählte, und nicht zuletzt das Chassis so schwer beschädigt, dass es nicht repariert werden konnte. Der Nachzügler-Rennstall hatte kein Ersatz-Chassis mit, griff deshalb zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Logan Sargeant, der zweite Pilot im Rennstall, musste seinen Boliden abgeben, Albon übernahm das Gefährt.
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Das Kalkül dahinter war klar: Der 28-jährige Thailänder ist der klar Schnellere der beiden, holte im letzten Jahr etwa 27 der 28 Williams-WM-Punkte. Nachdem die fünf Nachzügler-Teams in der aktuellen Formel-1-Saison von Fehlern der Top-Teams profitieren müssen, entschied sich Vowles für den Autotausch. Mit Albon bestehe die größere Chance, Punkte einzufahren, der Thailänder wurde letztendlich Elfter.
"Dann wäre ich im Flieger nach Hause"
Am Rennwochenende in Melbourne wurde auch Dreifach-Weltmeister Verstappen auf den Williams-Schachzug angesprochen. Und gefragt, ob der 26-Jährige auch sein Auto abgeben würde. Der Red-Bull-Star gab dann eine wenig überraschende Antwort, zeigte sich etwas augenzwinkernd gewohnt kämpferisch. "Hätte ich das Auto aufgegeben? Nein, in meiner Position nicht", unterstrich Verstappen.
Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen
"Ich würde im Flieger nach Hause sitzen, wenn mir das passieren würde. Aber zuerst hätte ich noch mein Auto gecrasht. Dann hätte keiner damit fahren können", meinte Verstappen weiter, schob aber hinterher: "In meiner aktuellen Situation muss ich mir darüber keine Sorgen machen." Verstappen ist auch nach seinem Ausfall in Melbourne der WM-Führende. Denkbar wäre es eher, dass sein Teamkollege Sergio Perez für den Niederländer Platz machen müsste.
Für die Entscheidung des Williams-Teams hat der Dreifach-Weltmeister aber durchaus Verständnis. "Für Logan ist es natürlich scheiße, vonseiten des Teams und vom Leistungsaspekt her verstehe ich, warum sie es getan haben. Aber nett ist es nicht", so der Niederländer.
Auf den Punkt gebracht
- Max Verstappen lehnt einen autotausch ab, der von Williams vorgeschlagen wurde, und betont, dass er in seiner Position nicht zustimmen würde
- Er fügt hinzu, dass er in einem solchen Szenario lieber nach Hause fliegen würde und bemerkt, dass niemand sein Auto fahren könnte, wenn er es zuvor gecrasht hätte
- Obwohl er Verständnis für die Entscheidung des Williams-Teams zeigt, kommentiert er, dass es nicht nett sei