Angst in der Donaustadt

Verseuchtes Wasser in Wiener Wohnhaus besorgt Bewohner

In der Wiener Donaustadt wurde in einem Haus eine erhöhte Legionellen-Konzentration gemessen. Die Anrainer haben nun Angst, krank zu werden.

Maxim Zdziarski
Verseuchtes Wasser in Wiener Wohnhaus besorgt Bewohner
Legionellen-Alarm in Donaustädter Wohnhaus
Google Maps / Leserreporter

In einem Wohnhaus in der Clarentinergasse 3 wurde am Mittwoch das Wasser zwischen 7 und 18 Uhr abgedreht. Grund dafür ist eine Verseuchung des Wassers. In einem Schreiben der Hausverwaltung wird erklärt, dass in einer Wohnung durch das Magistrat, Wasserproben entnommen und Legionellen in erhöhter Konzentration gemessen wurden.

Dadurch müsse man umgehend Erstmaßnahmen einleiten und eine Desinfektion der Hauswasserinstallation vornehmen. Damit die Dosiergeräte überhaupt funktionieren können, müssen diese von einer Firma erstmal installiert werden. Die Arbeiten finden am Mittwoch statt und sollen bis 18 Uhr andauern.

Die Desinfektionsanlagen werden für etwa drei Monate Chlor zum Wasser hinzufügen, um die Legionellen abzutöten. In dem Schreiben wird den Anrainern versichert, dass in diesem Zeitraum das Wasser den gesetzlichen Anforderungen entsprechen werde. Dennoch kann es zu einer leichten Veränderung des Geruchs und Geschmacks im Wasser kommen.

Anrainer haben Angst vor Krankheiten

Die Bewohner haben nun Angst, ihr Wasser zu benutzen und warnen ihre Nachbarn, vorsichtig zu sein. Doch nicht jeder Kontakt mit dem Wasser birgt eine sofortige Gesundheitsgefahr. Allerdings sollte man das Bakterienwasser beim Duschen etwa nicht einatmen. Auch in Whirlpools oder Klimaanlagen könnten sich Personen mit geschwächten Immunsystemen mit den Legionellen anstecken.

Im schlimmsten Fall erleidet man eine schwere Lungenentzündung, die unter Umständen tödlich enden kann. Kranke Personen bekommen sehr rasch starke Brust- und Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost und hohes Fieber. Manchmal treten auch noch Bauchschmerzen, Durchfall sowie Erbrechen auf.

Hausverwaltung dementiert Legionellen-Befall

"Heute" fragte bei der "Heimbau"-Hausverwaltung nach, wie es zu der Verseuchung des Wassers kommen konnte. Ein erboster Mitarbeiter zeigte sich jedoch wortkarg und erklärte nur, dass die MA 15 regelmäßig Stichproben durchführen würde. Weitere Auskünfte wollte man nicht erteilen, dementierte gar, dass es ein solches Schreiben geben würde.

MA15 bestätigt: Bakterien im Wasser gefunden

Eine Sprecherin der MA 15 (Gesundheitsdienst) bestätigte gegenüber "Heute", dass an der besagten Adresse sehr wohl Legionellen nachgewiesen wurden. "Es wurde ein Duschverbot für die Angehörigen verordnet und eine Wasserbeprobung am 31.7.2024 durch die MA 39 veranlasst. Der Prüfbericht der AGES vom 12.8.2024 wies einen Legionellenbefall in Küche und Bad auf", heißt es seitens der MA 15. Die Hausverwaltung wurde anschließend über die notwendigen Sanierungsmaßnahmen in Kenntnis gesetzt, die nun umzusetzen sind.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In einem Wohnhaus in der Wiener Donaustadt wurde eine erhöhte Legionellen-Konzentration im Wasser festgestellt, was zu einer sofortigen Desinfektion des Trinkwassernetzes führt
    • Die Bewohner sind besorgt und warnen vor der Nutzung des Wassers, während die Hausverwaltung nur spärliche Informationen zur Ursache der Verseuchung gibt
    zdz
    Akt.
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