Welt

"Versehentlich": Russischer Kampfjet feuert Rakete ab 

Brenzlige Situation: Ein britischer Militärjet wurde beinahe von einem russischen Kampfflugzeug abgeschossen. Angeblich geschah dies "ungewollt".

20 Minuten
Erst näherte sich der russische Kampfjet einem britischen Spionageflugzeug, dann wurde "unabsichtlich" darauf geschossen. (Symbolbild)
Erst näherte sich der russische Kampfjet einem britischen Spionageflugzeug, dann wurde "unabsichtlich" darauf geschossen. (Symbolbild)
Capek Karel / CTK / picturedesk.com

Ein russischer Kampfjet hat versehentlich eine Rakete "in der Nähe" eines britischen Spionageflugzeugs über dem Schwarzen Meer abgefeuert, wie der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag mitteilte. Er sagte, zwei russische Su-27-Kampfflugzeuge hätten am 29. September auf Patrouille über internationalen Gewässern südlich der von Russland annektierten Halbinsel Krim mit einem RC-135 Rivet-Joint-Spionageflugzeug "interagiert", als eines von ihnen eine Rakete abgefeuert habe, wie britische Medien berichten.

Absichtlicher Eskalationsversuch

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu machte eine technische Fehlfunktion für den Vorfall verantwortlich. Auch auf britischer Seite gehe man nicht davon aus, dass es sich um einen absichtlichen Eskalationsversuch gehandelt habe, so Wallace weiter.

Dennoch wirft der britische Verteidigungsminister Russland vor, seine Kampfflugzeuge auf "rücksichtslose" und "unnötige" Weise einzusetzen, unter anderem deshalb, weil die Kampfjets "sehr, sehr nah" an Nato-Flugzeuge heranfliegen würden. "In einem Fall, der mir bekannt ist, flog ein russisches Kampfflugzeug bis auf 15 Fuß (rund 4,5 Meter) an ein Nato-Flugzeug heran", sagte Wallace vor dem britischen Unterhaus.

Flugzeug wurde wahrscheinlich beschattet

Zum Vorfall vom 29. September sagte der Verteidigungsminister, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass Flugzeuge beschattet würden. Während dieser Interaktion habe sich jedoch herausgestellt, dass eines der russischen Su-27-Flugzeuge eine Rakete in der Nähe des Rivet Joint außerhalb der Sichtweite abgefeuert habe. Die Gesamtdauer der Interaktion zwischen dem russischen Flugzeug und dem britischen Rivet Joint habe etwa 90 Minuten gedauert. Die Patrouille sei nach dem Vorfall beendet worden und das Flugzeug sei zur Basis zurückgekehrt.

Russland verweist auf technische Fehlfunktion

"Angesichts dieses potenziell gefährlichen Einsatzes habe ich meinem russischen Amtskollegen, Verteidigungsminister Schoigu, und dem Chef des Verteidigungsstabes in Moskau meine Besorgnis direkt mitgeteilt", so Wallace. Er fügte hinzu: "In meinem Schreiben habe ich klargestellt, dass das Flugzeug unbewaffnet war, sich im internationalen Luftraum befand und einer vorher angemeldeten Flugroute folgte."

In Begleitung von Kampfflugzeugen

Der russische Verteidigungsminister habe am 10. Oktober geantwortet, dass man eine Untersuchung der Umstände des Vorfalls durchgeführt habe und es sich um eine technische Fehlfunktion des Su-27-Kampfjets gehandelt habe. Ebenso habe Russland eingeräumt, dass sich der Vorfall im internationalen Luftraum ereignet hatte.

Informationen an Verbündete weitergegeben

Das britische Verteidigungsministerium habe diese Informationen an die Verbündeten weitergegeben, "und nach Rücksprache mit ihnen habe ich die Routinepatrouillen wieder aufgenommen, diesmal jedoch in Begleitung von Kampfflugzeugen", sagt Wallace.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS