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GIS verschärft Kontrollen – jetzt mehr ORF-Hausbesuche
Der ORF rechnet in diesem Jahr mit einem Minus in Millionen-Höhe. Die GIS hat deshalb ihre unangemeldeten Hausbesuche weiter intensiviert.
Auch der ORF bekommt die Teuerungen der letzten Monate immer heftiger zu spüren. In der bald vergangenen ersten Jahreshälfte haben sich immer mehr Bürger von den GIS-Gebühren abgemeldet. Das Inkasso-Büro des Rundfunks reagiert wiederum mit verstärkten Hausbesuchen – und diese machen Herrn und Frau Österreicher selten Freude.
In jüngster Zeit sammelte die GIS samt ihren Kontrolleuren immer mehr Negativ-Schlagzeilen: "Kein Geld für Flüchtlinge, aber GIS-Gebühren fällig", "Ukraine-Flüchtlinge warten auf Geld, GIS war schon da", "Frau (48) muss wegen 71 Cent GIS-Strafe blechen", "Wiener (42) erbost über 'Abzocke' bei GIS-Anrufen", "GIS-Kontrolleur kassiert alle Flüchtlinge im Ort ab", "GIS-Kontrolleur fälschte Unterschrift, meldete ORF an", "GIS-Chef stellt sich Abzock-Vorwürfen gegen Kontrolleure" oder "GIS nötigt Schwangere zur Unterschrift, dann kam Mahnung" sind nur einige davon.
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Grund für die Flut an Abmeldungen ist nicht nur die inhärente Abneigung gegen Gebühren, sondern auch die angespannte monetäre Situation vieler Haushalte. ORF-Direktorin Eva Schindlauer berichtete laut "Standard" am Montag im Finanzausschuss über eine neue Studie zu den Motiven der Abmeldungen, worin die gewaltige Teuerung der vergangenen Monate als Erklärung genannt werden.
Zwölf Millionen Minus
Und auch durch die Streaming-Lücke fließen dem ORF Millionen durch die Finger. Denn eigentlich will der Sender sein Streaming-Angebot weiter ausbauen, hofft dazu auf eine Gesetzesnovelle, GIS kassieren kann er aber nur für den klassischen Rundfunk und die zugehörigen Empfangsgeräte. Reine Streaming-Nutzung via Handy oder Laptop / PC bringt ihm kein Gebühren-Geld.
Seitens des Senders wünscht man sich deshalb eine Haushaltsabgabe – auch die Grünen befürworten dies. Medienministerin Susanne Raab (VP) zeigt sich diesbezüglich aber wenig empfangsbereit.
So oder so rechnet die ORF-Geschäftsführung weiter mit einem Minus in der Höhe von zwölf Millionen Euro für 2022. ORF-Boss Roland Weißmann will aber mit Maßnahmen wie Urlaubsabbau auf ein "ausgeglichenes Ergebnis" kommen.